Torflaute im VfB-Angriff: Demirovic und Undav als Sinnbild der Ergebniskrise
Stuttgart. Der VfB Stuttgart steckt mitten in einer Ergebniskrise: Die Schwaben konnten nur eins der letzten sechs Bundesliga-Spiele gewinnen. Ein Grund für das schwache Abschneiden der letzten Wochen ist die Torflaute im Angriff. Ermedin Demirovic hat seit Dezember nur ein Tor erzielt, auch Deniz Undav blieb in den sechs Ligaspielen ohne Treffer. Woran liegt es, dass die Offensivabteilung der Schwaben aktuell mit Toren geizt? Eine Spurensuche.
Problem des VfB Stuttgart: Die Offensive strauchelt etwas
Dass der VfB Stuttgart ein Problem mit dem Erzielen von Toren hat, war bis vor Kurzem noch nicht abzusehen. Das Augenmerk lag im Verlauf der Hinrunde eher auf dem Verteidigen von Toren. 37 Treffer haben die Schwaben bereits kassiert, in der zurückliegenden Saison waren es insgesamt nur 39. Doch nach dem erfolgreichen Jahresstart, als der VfB in vier siegreichen Spielen mit einer Statistik von 10:2 Toren auftrumpfte, hat sich das Blatt gewendet.
Die Schwaben sind defensiv zwar stabiler geworden, allerdings ist jetzt im Angriff der Wurm drin. Nur sechs Tore erzielten die VfB-Profis in den letzten sechs Bundesliga-Partien, darunter zwei Eigentore und je ein Treffer von Abwehrboss Jeff Chabot und Mittelfeldmotor Angelo Stiller. Die anderen beiden Treffer erzielte der Mann, der in der VfB-Offensive aktuell den besten Eindruck macht: Nick Woltemade. Der über 40 Millionen Euro teure Doppelsturm Undav/Demirovic ging leer aus. Vor allem der Ex-Augsburger Demirovic hängt in der Luft: In den vergangenen drei Monaten hat der Stürmer nur einmal getroffen.
Warum im Angriff nur Nick Woltemade zu überzeugen weiß
"Die Themen, die wir in der Hinrunde in der Defensive hatten, die haben wir jetzt in der Offensive", erklärte Fabian Wohlgemuth im ZVW-Podcast. "Uns ist ein wenig die Effektivität abhandengekommen. Im letzten Jahr hatten wir in Serhou Guirassy einen Stürmer, der aus unmöglichen Situationen Tore erzielt hat." Da dieser nun für den BVB auf Torejagd geht, muss der VfB die Aufgaben auf mehrere Schultern aufteilen. "Das ist bis jetzt ganz gut gelungen", so der Sportvorstand. "Die Effektivität, die Serhou hatte, werden wir uns erarbeiten."
Zur Wahrheit gehört aber auch: Aus der Offensivabteilung konnte zuletzt nur Nick Woltemade überzeugen. Denn auch Chris Führich, Enzo Millot und Jamie Leweling blieben in den vergangenen Wochen unter ihren Möglichkeiten. Und dass der Blick bei ausbleibenden Treffern gerne auf die vorderste Sturmreihe geht, ist auch klar. Sprich: Ermedin Demirovic und Deniz Undav dürften gegen den Aufsteiger Holstein Kiel (Sa, 15.30 Uhr) besonders im Fokus stehen.
These: Treffen Undav und Demirovic wieder, ist die VfB-Ergebniskrise schnell vorbei
"Dass viel auf die beiden projiziert wird, das verstehe ich", erklärte Sebastian Hoeneß bereits vor dem Bayern-Spiel. "Wir sprechen mit den Jungs und versuchen, sie in die Situationen im Training zu bringen, in die sie auch im Spiel kommen." Soll heißen: Über viele Abschlüsse im Training sollen die beiden Angreifer ihren Torriecher wieder finden. Daher sagt der Trainer auch: "Das ist für mich kein großes Thema. Die Jungs werden wieder treffen, da bin ich ganz fest von überzeugt. Es ist nur eine Frage der Zeit." Denn Fakt ist auch: Umso schneller die VfB-Offensive um Undav und Demirovic wieder trifft, umso wahrscheinlicher ist es, dass die aktuelle Ergebniskrise bald der Vergangenheit angehört.



