VfB Stuttgart

Verlässt Hiroki Ito den VfB Stuttgart? Das spricht für einen Abgang des Japaners

Hiroki Ito
Verteidiger Hiroki Ito könnte den VfB nach dieser Saison verlassen. © Simeon Kramer

Auf den VfB Stuttgart wartet ein heißer Transfersommer. Einige Profis der Schwaben haben sich ins Rampenlicht gespielt und stehen bei europäischen Topclubs auf dem Zettel. Doch um einen Namen ist es bislang vergleichsweise still geblieben: Hiroki Ito. Eigentlich unverständlich, denn: Der Japaner spielt eine bärenstarke Saison und gilt im Sommer als heimlicher Wechselkandidat. Verlässt Hiroki Ito den VfB nach der Saison? Was für einen Abgang des Japaners spricht - und was dagegen.

Wechselkandidat Hiroki Ito: Mr. Zuverlässig beim VfB Stuttgart

Im Fußball-Business liegt der Fokus meist auf der Offensive. Vor allem, wenn die Spieler so performen wie Serhou Guirassy, Deniz Undav oder Chris Führich. Hinter den drei Angreifern des VfB Stuttgart steht daher ein großes Fragezeichen: Stürmt das Trio auch in der kommenden Spielzeit im Trikot mit dem roten Brustring? Diese Frage treibt die Fans am Neckar um. Dabei verlieren die besorgten Fans aber die Defensivabteilung aus dem Blick.

In der Verteidigung spielt nämlich ein Spieler auf dauerhaft hohem Niveau: Hiroki Ito. Über den Japaner wird kaum berichtet, weil er Mr. Zuverlässig ist. Der 25-Jährige macht so gut wie keine Fehler, spielt grundsolide und konstant. Eigentlich ist es ganz einfach: Hiroki Ito liefert kontinuierlich ab.

Im August vergangenen Jahres wurde daher der Vertrag mit dem Linksfuß bis 2027 verlängert. Auf einer Pressekonferenz im Anschluss wurde Sebastian Hoeneß zu dem Japaner befragt. Die Antwort des Trainers: Ito sei "mittelfristig jemand, der in der Lage ist, bei den Topclubs Europas zu spielen."

Großer Markt für den VfB-Profi: Was Hiroki Ito so interessant macht

Trotz der vorzeitigen Vertragsverlängerung gibt es ein Problem: Hiroki Ito besitzt dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel, die bei rund 30 Millionen Euro liegen soll. Bereits im vergangenen Winter streckte Bayer Leverkusen seine Fühler nach dem Verteidiger aus, die Schwaben schoben dem Transfer aber schnell einen Riegel vor. Die Haltung der VfB-Verantwortlichen im Winter war: Ito soll und will die Saison beim VfB zu Ende spielen. Das wiederum bedeutet: In diesem Sommer könnte ein Wechsel des Japaners bevorstehen. Doch was spricht überhaupt für einen Ito-Abgang?

Zum einen der Fußballer Hiroki Ito. Ein großgewachsener Innenverteidiger, dazu Linksfuß, im besten Fußballalter und mit tadelloser Einstellung: Allein diese Merkmale machen den Abwehrspezialisten für die ganz großen Vereine interessant. Auch die vergleichsweise geringe Ablösesumme spricht für einen Abgang im Sommer: 30 Millionen Euro für einen Innenverteidiger, der auf dauerhaft hohem Niveau performt? Für Premier-League-Clubs quasi geschenkt.

Schwierige Finanzlage beim VfB Stuttgart: Es müssen Spieler verkauft werden

Zum anderen wirkt sich die nach wie vor schwierige finanzielle Lage des VfB Stuttgart auf den Transfermarkt aus. Nach Informationen unserer Redaktion müssen die Schwaben auch in diesem Sommer wieder hohe Transfereinnahmen generieren. Waren es 2023 noch rund 45 Millionen Euro, so sind es in diesem Sommer etwa 30 Millionen Euro. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Trotz der üppigen Einnahmen durch die Champions League sind die VfB-Kassen alles andere als gut gefüllt. Das hat vor allem mit den Mehrkosten durch den Stadionumbau und den Kredit-Tilgungen zu tun. Heißt: Der VfB muss dringend Schulden abbauen - auch durch Spielerverkäufe.

Dazu kommt: Um etwa Deniz Undav fest verpflichten zu können oder Serhou Guirassy mit nachgebessertem Vertrag zum Bleiben zu überzeugen, braucht es Geld. Doch das fehlt. Die Schlussfolgerung daraus: Um Leistungsträger wie Undav halten zu können, müssen zwingend andere Leistungsträger gehen. Selbst wenn Serhou Guirassy den VfB verlassen sollte, müsste Sportdirektor Fabian Wohlgemuth noch einen zweiten Profi verkaufen - und da rückt Hiroki Ito in den Fokus. Der Innenverteidiger würde im Sommer gutes Geld bringen und die klammen VfB-Kassen reichlich füllen.

VfB sucht Nachfolger: Wird Jeff Chabot der Ito-Ersatz?

Sollte der VfB Stuttgart den Japaner also wirklich verkaufen (müssen), stünde bereits Ersatz parat. Laut Sky befinden sich die Schwaben bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit Jeff Chabot. Der 26-jährige Innenverteidiger steigt wohl mit dem 1. FC Köln in die zweite Liga ab, ist Linksfuß und kostengünstig zu haben. Zudem wurde mit Leihspieler Anthony Rouault ein weiterer Innenverteidiger fest verpflichtet, auch mit Dan-Axel Zagadou kehrt nach seiner schweren Knieverletzung ein Linksfuß zurück. Und mit Yannik Keitel (SC Freiburg) stößt ein weiterer Neuzugang dazu, der auch Innenverteidiger spielen kann. Klingt ganz danach, als bereiten sich die Schwaben bereits auf einen Ito-Abgang vor.

Die Frage ist allerdings: Was will Hiroki Ito? Der Japaner kann mit den Schwaben immerhin in der Champions League spielen. Ein Wechsel zu einem Verein, der nicht in der Königsklasse spielt, gilt daher als sehr unwahrscheinlich. Sollte aber eine Anfrage vom FC Liverpool und Nationalmannschaftskollege Wataru Endo oder dem FC Barcelona kommen, wird es schwierig, den Abwehrspieler zu halten. Sofern Ito den VfB überhaupt verlassen möchte.

Klar ist aber: Der Japaner wird bei einem entsprechenden Angebot genau abwägen, wie seine nächsten Karriereschritte aussehen sollen. Die Premier League ist in Asien hoch angesehen, bekommt auch in Japan die meiste Aufmerksamkeit und wäre im Vergleich zur Bundesliga für Hiroki Ito ein sportliches und Image-technisches Upgrade. Wataru Endo hat es seinem alten Teamkollegen im vergangenen Sommer vorgemacht: Auch mit einem Abgang des Kapitäns haben zum damaligen Zeitpunkt die Wenigsten gerechnet.

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