VfB Stuttgart

VfB kann inzwischen auch „eklig“ gewinnen: Nübel-Einsatz gegen Darmstadt fraglich

Fußball VfB Stuttgart vs. 1. FSV Mainz 05
Da Stammkeeper Alexander Nübel gegen Mainz passen musst, rückte Ersatzmann Fabian Bredlow zwischen die Pfosten. © Pressefoto Baumann

Der 3:1-Heimsieg des VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 war zwar kaum gefährdet, aber hart erkämpft. Die abstiegsbedrohten Rheinhessen seien „der erwartet schwere“ Gegner gewesen, so Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß, der seine Mannschaft vor allem für die Einstellung zum Spiel lobte. Ein Teil der verblüffenden Entwicklung seiner Elf ist dabei die Fähigkeit, mittlerweile auch „eklige“ Spiele gewinnen zu können.

Ein Doppelschlag durch Mittelstädt und Leweling in der aufgrund der Fan-Proteste gegen den DFL-Investoren-Deal auf 15 Minuten aufgeblähten Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte den VfB gegen Mainz aufs richtige Gleis gesetzt. „Dann ging das Kopfkino los“, sagte Mainz-Keeper Robin Zentner im Nachgang mit Blick auf ein drohendes Debakel. Das erste Gegentor habe „uns komplett gebrochen“, pflichtete Stürmer Jonathan Burkardt bei. „Wir sind aktuell nicht in der Lage, Nackenschläge wegzustecken.“

„Es war kein spektakuläres Spiel, aber das Team hat das professionell gemacht“

Ganz im Gegensatz dazu der VfB. Das Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen war dem Team zwar in der Schlussphase anzumerken, die Haltung zum Duell mit dem abstiegsbedrohten Gegner passte jedoch. Womöglich auch, weil Sebastian Hoeneß vor dem Spiel den mahnenden Zeigefinger auffällig hoch in die Luft gereckt hatte.

„Es war kein spektakuläres Spiel, aber das Team hat das professionell gemacht“, meinte daher Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Ein Spannungsverlust in Folge des mittlerweile erreichten ersten Saisonziels (Klassenverbleib) und des geplatzten Traums vom Triumph im Pokal war in jedem Fall nicht zu beobachten. Vielmehr ist der VfB mittlerweile auch in dieser Hinsicht gereift.

Zumal der dritten Tabellenplatz mit 43 Punkten nach 21. Spieltagen nun von wahrlich niemandem mehr als alleiniges Produkt eines guten Laufs zu werten ist. Dahinter steckt mehr. Viel mehr. Gefühlt werden die Europapokal-Gesänge der Stuttgarter Anhänger von Heimspieltag zu Heimspieltag immer lauter. Und das aus gutem Grund. Schließlich kommt das Traumziel des in den letzten Jahren keineswegs vom Erfolg verwöhnten Anhangs in immer greifbarere Nähe.

Der holprige VfB-Start in 2024 ist längst abgeschüttelt

Den holprigen Start ins Jahr 2024 mit Niederlagen gegen Gladbach und Bochum hat das Team längst aus den Klamotten geschüttelt. Die komplizierte Personalsituation aufgrund der Abstellungen von Silas, Guirassy, Ito und Jeong hat sich merklich entspannt. Als 17-Tore-Mann Guirassy am Sonntagnachmittag zum ersten Mal nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup eingewechselt wurde, flog in der MHP-Arena schier das Dach weg. Die kommenden Aufgaben können also kommen.

Am nächsten Wochenende müssen die Schwaben beim Aufsteiger in Darmstadt ran, in der Woche drauf kommen die Kölner nach Bad Cannstatt. Auf die Weiß-Roten warten also nochmal zwei Gegner aus der Abstiegszone. Und zumindest für das Spiel am Böllenfalltor könnte Stammkeeper Alexander Nübel ein weiteres Mal fehlen. Der 27-jährige Schlussmann fehlte gegen Mainz aufgrund von Hüftproblemen. Die Zwangspause gegen die 05er sei „keine Vorsichtsmaßnahme“ gewesen, so Sebastian Hoeneß. Ein Einsatz in Darmstadt sei zwar „noch nicht ausgeschlossen, aber fraglich“. Man müsse den weiteren Heilungsverlauf abwarten.

So bewertet Hoeneß die Leistung von Fabian Bredlow

Ein unnötiges Risiko werden die VfB-Verantwortlichen allerdings nicht eingehen. Mit der Leistung von Nübel-Vertreter Fabian Bredlow war Hoeneß zudem vollauf zufrieden: „Er hat seine Sache sehr ordentlich gemacht und mitgeholfen, dass wir das Spiel heute gewonnen haben.“

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