VfB-Keeper Bredlow stabil gegen Köln: Labbadia geht ins Risiko - und wird belohnt
Mit dem Wechsel auf der Torhüterposition ist VfB-Trainer Bruno Labbadia ins Risiko gegangen - und dafür beim 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln belohnt worden. Die neue Nummer eins Fabian Bredlow lieferte eine stabile Partie ab und hielt die Null.
Wie Bredlow von seiner Beförderung erfahren hat
Das war zuvor 31 Heimspiele in Folge nicht gelungen. Weshalb Labbadia diese Horror-Zahl vor dem Spiel gesondert thematisierte: „Ich haben noch einmal explizit gesagt: Wir wollen diese Null heute.“ Dabei rückte vor allem der bisherige Ersatzmann Fabian Bredlow ins Rampenlicht. Schon in Freiburg hatte er den etatmäßigen Stammkeeper Florian Müller vertreten. Und sich dann durch eine gute Trainingswoche seinen Platz zwischen den Pfosten erarbeitet.
Von seiner Beförderung erfuhr der gebürtige Berliner dabei auf ungewöhnlichem Weg: aus der Presse. „Ich habe es am Donnerstag erfahren, weil mir ein Kumpel einen Kicker-Artikel geschickt hat“, erzählte Bredlow nach der Partie in den Katakomben der Arena. Ein direktes Gespräch mit dem Trainer habe es nicht gegeben. „Aber das war völlig okay für mich.“ Mit seinem Trainingspartner Florian Müller tauschte er sich hingegen über den Rollentausch aus: „Das gehört sich einfach. Flo hat mich unterstützt und mich beim Warmmachen gepusht.“ Mit Erfolg.
Zwar brachten die fahrigen Kölner das Stuttgarter Tor kaum ernsthaft in Bedrängnis, dennoch war Bredlow in den wenigen gefährlichen Aktionen zur Stelle. Trainer Labbadia war im Nachgang zufrieden mit dem Auftritt seiner neuen Nummer eins: „Er hat eine gute Ausstrahlung gehabt, sehr stabil und auch gut mitgespielt.“ Das Ziel sei gewesen, „über Fabian dem Pressingdruck des FC zu entgehen. Und das hat er gut gemacht.“ Auch Abwehrspieler Borna Sosa, der mit einem direkt verwandelten Freistoßtreffer früh die Weichen auf Heimsieg gestellt hatte, freute sich über seinen neuen Rückhalt im Kasten: „Fabi ist ein super Typ“.
Glücksmoment für Geburtstagskind Coulibaly
Strahlende Gesichter gab es auch bei Tanguy Coulibaly und Enzo Millot, die es zuletzt immer wieder nicht in den Spieltagskader geschafft hatten. Das Duo durfte gegen Köln Einsatzminuten sammeln. Und Geburtstagskind Coulibaly sogar sein erstes Saisontor bejubeln.
Bruno Labbadia motivierte den 22-jährigen Franzosen dabei mit einem besonderen Kniff: „Ich wusste das Tanguy in einem unbedeutenden Spiel in Amerika gegen Köln zwei Tore gemacht. Deshalb haben wir gedacht: Das kann heute passen. Aber das alles Entscheidende war natürlich seine Trainingsleistung.“ Die hatte zuletzt nicht gepasst. „Viele Sachen waren nicht gut. Aber das hat sich gewandelt“, erklärte Labbadia: „Beide haben Druck gemacht. Dadurch haben wir mehr Alternativen.“ Und nach dem ersten Liga-Sieg in 2023 auch etwas Luft im Abstiegskampf.
Zumindest für eine Nacht klettern die Schwaben auf den 14. Tabellenplatz. „Den Schwung müssen wir jetzt mitnehmen“, sagte Fabian Bredlow mit Blick auf den Kellerkracher gegen Schlusslicht Schalke am kommenden Samstag (25.02.). „Jetzt können wir überzeugt nach Gelsenkirchen fahren“, so Borna Sosa. Und auch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth war nach dem ersten Liga-Dreier unter Labbadia sichtlich erleichtert: „Das war ein wichtiger Moment für das Team und die Fans. Ein wichtiger Schritt - aber der erste Schritt auf dem langen Weg zum Klassenerhalt.“