VfB-Neuzugang Lazar Jovanović: Der nächste Potenzialspieler für Sebastian Hoeneß
Stuttgart. Wenn beim VfB Stuttgart ein neuer Spieler vorgestellt wird, dann geht es meist um Zahlen, Daten, Fakten. Um Marktwerte, Statistiken und Vertragslaufzeiten. Doch bei Lazar Jovanović geht es um mehr. Es geht um Talent und Tempo, um kindliche Begeisterung und erwachsenen Ehrgeiz – und um einen Teenager, der gekommen ist, um sich in einer der besten Ligen Europas durchzusetzen. Der VfB setzt auf den schmalen Serben mit der schnellen Auffassungsgabe – und auf das, was ihn antreibt: den unbedingten Willen, es ganz nach oben zu schaffen.
Der Sprung von Belgrad ins Schwabenland ist groß – und mit ihm wächst die Aussicht, in einer der besten Ligen der Welt zu reifen. Sein bisheriger Werdegang liest sich wie das Handbuch eines aufstrebenden Talents: Ausbildung bei Roter Stern Belgrad, serbischer Meister, Auftritte in der Youth League, erste Schritte im Profifußball. Jetzt also Bundesliga, jetzt also VfB.
Vater Milan steht dem jungen Lazar Jovanović zur Seite
Trotz seiner Jugend meistert Jovanović den Wechsel mit einer bemerkenswerten Ruhe – auch weil Vater Milan, einst serbischer Nationalspieler, ihm in den ersten Wochen zur Seite steht. Nicht als dominanter Schatten, sondern als stiller Begleiter. „ Mein Vater kommt in der ersten Zeit mit nach Deutschland, das wird mir die Eingewöhnung erleichtern. Hinzu kommt, dass ich noch keine vollständige Fahrerlaubnis besitze – somit kann mich mein Dad auch zu den Trainingseinheiten fahren. Er ist zudem ein wichtiger Ratgeber für mich, da er selbst Profifußballer und Nationalspieler war “, sagt der Sohn in einem ersten Interview mit dem vereinseigenen TV-Sender. Zwei Generationen Jovanović – ein familiärer Rückhalt, der gerade in der Anfangszeit Gold wert sein kann.
Milan Jovanović absolvierte 44 Länderspiele für Serbien, der Stürmer schoss dabei elf Tore. Zwischen 2002 und 2013 lief er für Shaktar Donezk (Ukraine), Lokomotive Moskau (Russland), Standard Lüttich (Belgien), den FC Liverpool (England) und RSC Anderlecht (Belgien) auf.
Auf dem Platz beschreibt sich der Neuzugang als wendigen, dribbelstarken und lauffreudigen Offensivmann. Einer, der Räume sucht, Lösungen findet und sich nicht zu schade ist, mit anzupacken. „ Ich mag es, in der Offensive aktiv zu sein, meine Schnelligkeit zu nutzen und immer wieder Lösungen zu finden – sei es durch Dribblings, Laufwege oder das Passspiel. Ich versuche, meine Mitspieler in Szene zu setzen oder auch selbst zum Abschluss zu kommen. Mein Ziel ist, ein möglichst kompletter Offensivspieler zu werden “, so Jovanović. Sätze, die nicht nur Ehrgeiz, sondern auch mannschaftsdienliche Mentalität erkennen lassen.
Wohlgemuth: „Wir glauben, dass er den Schritt in die Bundesliga machen kann“
Der VfB, der sich früh um Jovanović bemühte und ihn nun bis 2029 gebunden hat, sieht in ihm genau den Spielertyp, der zur eigenen Philosophie passt: jung, entwicklungsfähig, mit Hunger. Sportvorstand Fabian Wohlgemuth bringt es auf den Punkt: „Wir haben Lazar lange beobachtet. Er hat uns in der serbischen Liga und in der Youth League überzeugt. Wir glauben, dass er den Schritt in die Bundesliga machen kann.“ Jovanović ist der nächste vielversprechende Potenzialspieler für Cheftrainer Sebastian Hoeneß, der sich in der Branche längst seinen Ruf als Besser- und Möglichmacher erarbeitet hat.
Ob der flinke Serbe direkt zum Fanliebling wird, zur Verstärkung oder gar zum nächsten großen Export des VfB – das werden die kommenden Monate zeigen. Die Anlagen sind da, der Wille auch. Jetzt muss nur noch der Ball rollen. Beim offiziellen Trainingsauftakt am Mittwochnachmittag vor 1000 Fans wird Jovanović zum ersten Mal losdribbeln. Und viele Augen auf dem serbischen Talent ruhen.