VfB-Sportvorstand: Gefährdet der Streit im Aufsichtsrat den Deal mit Wohlgemuth?
Wer wird Sportvorstand beim VfB Stuttgart? Diese Frage geistert schon seit Monaten durch das rote Clubhaus in Bad Cannstatt. Als heißester Favorit gilt nach wie vor Fabian Wohlgemuth. Doch die Gespräche verlaufen zäh, die Verhandlungen ziehen sich. Grund dafür sind Unstimmigkeiten im Aufsichtsrat. Gefährdet das den Deal mit dem Sportdirektor? Und könnte dieser den Club im schlimmsten Fall verlassen?
Beförderung zum VfB-Sportvorstand: Fabian Wohlgemuth muss weiter warten
Der VfB spielt im kommenden Jahr in der Champions League. Hauptverantwortlich für die Teilnahme an der Königsklasse sind zwei Personen: Trainer Sebastian Hoeneß – und Fabian Wohlgemuth. Die gelungene Kaderplanung des Sportdirektors ist neben der täglichen Arbeit auf dem Trainingsplatz der größte Baustein des Erfolgs. Spieler wie Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav oder Alexander Nübel sind tragende Säulen in einem ausgewogenen VfB-Kader.
Die Arbeit von Fabian Wohlgemuth kann sich also sehen lassen. Dass der Sportdirektor damit die besten Karten für den Sportvorstands-Posten hat, liegt auf der Hand. Wie bereits berichtet soll Fabian Wohlgemuth den Posten auch bekommen. Eigentlich hat man sich intern bereits auf den 45-Jährigen geeinigt – doch unterschrieben ist noch immer kein neues Arbeitspapier. Die Beförderung lässt weiter auf sich warten, die Verhandlungen gehen nur schleppend voran.
Grund dafür ist nach ZVW-Infos nicht etwa ein zögerliches Verhalten des Sportdirektors. Seit Alexander Wehrle verkündet hat, den Job als Sportvorstand abgeben zu wollen, ist Wohlgemuth stark in diesen Aufgabenbereich eingebunden. Auch deshalb hat Wehrle die klare Empfehlung an den Aufsichtsrat ausgesprochen, den bisherigen Sportdirektor zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Verantwortlich für die zähen Gespräche sind nach Informationen unserer Redaktion vielmehr die Unstimmigkeiten innerhalb des Aufsichtsrates.
Aufsichtsrat beim VfB Stuttgart zerstritten: Warum sich die Verhandlungen so hinziehen
Jüngst wurde Claus Vogt als Vorsitzender des Gremiums abgesetzt, seitdem ist der Präsident abgetaucht. Christian Riethmüller ist aus dem Präsidium – und damit auch aus dem Aufsichtsrat – zurückgetreten, Rainer Adrion steht kurz vor der Abwahl bei der nächsten Mitgliederversammlung. Und um Neu-Investor Porsche, der mit zwei Vertretern im Aufsichtsrat sitzt, ist es zuletzt auffallend still geworden. Derweil muss Tanja Gönner als neue Vorsitzende die Gräben im Gremium wieder zuschütten. Das Problem: Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind zerstritten und ziehen nicht an einem Strang.
Das gefährdet in erster Linie den Deal mit Fabian Wohlgemuth, der sicher nicht ewig auf die Beförderung warten wird. Aber auch der sportliche Gesamterfolg ist eng mit der Besetzung des Sportvorstands verknüpft. Sollte das Kontrollgremium den Sportdirektor vergrämen, wäre selbst ein Wohlgemuth-Abgang wohl nicht gänzlich ausgeschlossen. Und das, obwohl sich der Kaderplaner in Stuttgart wohl fühlt und beim VfB den nächsten Karriereschritt gehen möchte.
Interesse an Wohlgemuth groß: Andere Vereine wollen den Sportdirektor
Die Lage im VfB-Aufsichtsrat, der für die Besetzung des Postens zuständig ist, birgt daher durchaus Gefahren. Denn: Fabian Wohlgemuth ist ein inzwischen angesehener Kaderplaner in der Branche. Seine gute Arbeit in Stuttgart wird bundesweit wahrgenommen. Damit ist er automatisch auch für andere Vereine interessant.
So sollen bereits diverse Clubs bei dem Sportdirektor vorgesprochen haben. Die Bild etwa schrieb jüngst von großem Interesse des Hamburger SV. In der Hansestadt steht Jonas Boldt nach dem erneut verpassten Aufstieg auf der Kippe, Wohlgemuth wird als Nachfolger gehandelt. Zudem soll ein Bundesligist ein Auge auf den 45-Jährigen geworfen haben. Nach unseren Informationen sollen sich bereits andere Clubs nach dem Sportdirektor erkundet haben. Während andere Vereine also offensiv um den Kaderplaner buhlen, kommt der Aufsichtsrat nicht in die Pötte.
Bis Ende des Monats soll jedenfalls Klarheit herrschen. Die Gespräche zwischen dem Club und dem Kaderplaner sollen nach dem Saisonfinale am Samstag (18.05.) gegen Gladbach intensiviert werden. Auf Nachfrage unserer Redaktion wollte sich Fabian Wohlgemuth zu den laufenden Verhandlungen nicht äußern. Fakt ist: Nicht nur die VfB-Fans würden sich schnellstmöglich Klarheit wünschen.