VfB Stuttgart

VfB Stuttgart: Vom großen Pokalfight zurück in den noch größeren Abstiegskampf

Fußball VfB Stuttgart vs. Eintracht Frankfurt
Raus mit Applaus: Der VfB Stuttgart lieferte Eintracht Frankfurt im Pokalhalbfinale einen großen Kampf, ging am Ende aber leer aus. © Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart muss nach dem verpassten Pokalfinale schnell wieder auf Liga-Alltag umschalten. Die Moral der Mannschaft dürfte für das Kellerduell mit der Hertha Mut machen. Das Problem: Mit Waldemar Anton und Konstantinos Mavropanos wackeln gleich zwei Verteidiger.

Der VfB steht vor der nächsten besonderen Herausforderung

Etwas Wehmut dürfte schon mitschwingen, wenn die Spieler des VfB am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ins Berliner Olympiastadion einlaufen. Um ein Haar wären die Schwaben auch am 3. Juni dabei gewesen, wenn in der Hauptstadt der Sieger des DFB-Pokals ermittelt wird. Nun reisen sie zum letzten Mal in dieser Saison nach Berlin. Gegen Hertha BSC geht es am Wochenende nicht etwa um einen Titel, sondern um wichtige Punkte für den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. Vom großen Pokalfight geht's direkt zurück in den noch größeren Abstiegskampf. Der VfB steht vor der nächsten besonderen Herausforderung.

«Heute Abend überwiegt die Enttäuschung», sagte Verteidiger Josha Vagnoman nach der 2:3 (1:0)-Niederlage im hitzigen und nervenaufreibenden Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch (03.05.). Das sei auch völlig in Ordnung, erklärte Trainer Sebastian Hoeneß. Der 40-Jährige hatte sich und seine Mannschaft schließlich darauf vorbereitet, dass es zwei Szenarien geben könnte: Euphorie oder Enttäuschung. Wichtig sei nun, Letztere abzuschütteln und den Fokus neu zu setzen. Auf das noch größere Ziel: die Rettung in der Liga.

Der VfB will in Berlin den «nächsten großen Schritt» machen

«Wir werden uns gemeinsam aufrichten und gut vorbereiten für Berlin», sagte Hoeneß. Er sei überzeugt, dass «die Jungs wieder genau die Moral an den Tag legen, die sie in den letzten Spielen gezeigt haben.» Gegen Frankfurt sei sie «unglaublich» gewesen, lobte der Coach. Gegen die Hertha werde man nun versuchen, den «nächsten großen Schritt» zu machen.

Obwohl sie im sechsten Pflichtspiel unter Hoeneß die erste Niederlage kassierte, dürfte die Stuttgarter Mannschaft aus ihrem Auftritt am Mittwoch durchaus Mut schöpfen. Nachdem sie es in einer starken ersten Halbzeit verpasst hatte, ihre Führung auszubauen, entglitt ihr die Partie im zweiten Durchgang zunächst. In der hektischen Schlussphase zeigte sie aber zum wiederholten Mal großen Kampfgeist und brachte den Europa-League-Sieger sogar in Unterzahl noch an den Rand einer Verlängerung. 

Es dürfte ein Kampf auf Biegen und Brechen werden

Dass es keinen Elfmeter gab, nachdem Frankfurts Aurélio Buta der Ball in der Nachspielzeit an den Arm geflogen war, konnte VfB-Trainer Hoeneß nicht nachvollziehen. Für ihn sei es kein strafbares Handspiel gewesen, erklärte Schiedsrichter Daniel Schlager, der sich die Szene nach einem Hinweis des Videoassistenten am Bildschirm noch mal angesehen hatte. 

Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth wollte sich aber auch nicht mehr allzu lange damit beschäftigen. Man habe sich nicht viel vorzuwerfen, sagte er nach dem Verpassen des ersten DFB-Pokal-Endspiels seit zehn Jahren. Es gelte nun, schnell wieder umzuschalten. «Allen ist der Ernst der Lage mit Blick auf das Spiel am Samstag bewusst», betonte der 44-Jährige.

Der VfB liegt vor dem viertletzten Spieltag auf Tabellenplatz 15. Die Hertha ist Letzter und hat sechs Punkte weniger. Es dürfte ein Kampf auf Biegen und Brechen werden.

Werden Anton und Mavropanos rechtzeitig fit?

Umso wichtiger wäre es für die Stuttgarter, dass ihre Verteidiger Konstantinos Mavropanos und Waldemar Anton rechtzeitig fit werden. Beide mussten gegen Frankfurt ausgewechselt werden - Mavropanos nach einem Schlag auf sein Schienbein, Anton wegen einer Magenverstimmung, die ihn schon tags zuvor geplagt hatte. Atakan Karazor fehlt wegen einer Gelbsperre. Auch der Mittelfeldmann gilt als Mentalitätsspieler. Inzwischen hat der VfB offensichtlich aber wieder ein paar mehr davon - und daher auch Hoffnung auf die Rettung.