VfB Stuttgart

Vom Jäger zum Gejagten: Warum der VfB Stuttgart schlecht ins Jahr gestartet ist

Fußball VfL Bochum vs. VfB Stuttgart
Waldemar Anton kann es nicht fassen: Der VfB hat in Bochum 0:1 verloren. © Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart hat beim VfL Bochum mit 0:1 (0:0) verloren. Nach einer verrückten Halbzeitpause mit 40 minütiger Unterbrechung und einer wilden zweiten Halbzeit mussten die Schwaben die zweite Pleite im Jahr 2024 hinnehmen. Der Start ist der Elf von Trainer Sebastian Hoeneß gehörig misslungen. Verantwortlich ist dafür vor allem die veränderte Ausgangslage: Der VfB ist vom Jäger zum Gejagten geworden.

VfB-Trainer Hoeneß wechselte gegen Bochum nur einmal: Das war der Grund

"Wir haben uns den Start ins neue Jahr anders erhofft, als mit bitteren Niederlagen zu starten" sagte Fabian Wohlgemuh nach dem Spiel in der Mixed Zone. "Die Niederlagen waren ein Stück weit ähnlich." Auch gegen Bochum haben die VfB-Profis die Zielstrebigkeit und Präzision aus der ersten Saisonhälfte vermissen lassen. Zu einfache Ballverluste und Ungenauigkeiten im letzten Drittel machen den Schwaben zu schaffen.

Vor allem aber: Die Chancenverwertung passt nicht mehr. Undav, Stiller und Anton waren nur drei der Profis, die teils hochkarätige Torchancen ungenutzt ließen. Die Niederlage in Bochum war definitiv vermeidbar. "Wir bekommen das Tor durch einen Fehler, der nicht passieren darf. Haben es dann mit der Brechstange versucht und uns ist der Ausgleich nicht mehr gelungen", so Wohlgemuth.

Aber auch die Spielweise der Hausherren machte dem VfB an diesem kalten Samstagnachmittag zu schaffen. "Die Bochumer haben über den ganzen Platz Mann gedeckt, wir konnten uns nicht immer gegen die Körperlichkeit durchsetzen." An der eigenen Spielweise will der Sportdirektor hingegen keine Kritik äußern. "Wir hatten heute wieder viel Ballbesitz, viele Abschlüsse und viele Torchancen. Wir müssen uns das Glück wieder erarbeiten." Auch, dass Trainer Hoeneß nur einen Wechsel vornahm, verteidigte Wohlgemuth. "Weil die Dinge gut funktioniert haben. Wir hatten Torchancen."

VfB-Sportdirektor Wohlgemuth: "Wir sind jetzt die Gejagten"

Das Hauptproblem des Stuttgarter Fehlstarts ist aber: Der VfB ist vom Jäger zum Gejagten geworden. Die Ausgangslage der Schwaben hat sich kolossal verändert. So sieht es auch der Sportdirektor: "Das ist eine große Herausforderung für die Mannschaft nach den letzten Jahren." Das Team, das die letzten Spielzeiten fast ausschließlich gegen den Abstieg spielte, müssen "da jetzt reinwachsen. Die Spitze zu verteidigen anstatt anzugreifen ist was anderes. Wir sind mehr die Gejagten und mehr die, die den Fokus und die Stabilität behalten müssen."

Fabian Wohlgemuth spricht vor allem die veränderte Spielweise der Gegner gegen den VfB an. "Wir sind jetzt die, die vorne stehen und gegen die man was reißen will. Die Gegner, gegen die wir spielen, stehen in den meiste Fällen hinter uns." Da sei dann möglicherweise ein anderer Wille, eine andere Gier und ein anderer Biss dahinter.

Fakt ist: Der VfB droht mit dem Heimspiel gegen starke Leipziger am kommenden Samstag (27.01.) vollends in einen Fehlstart abzurutschen. Drei Liga-Niederlagen in Folge unter Trainer Hoeneß gab es noch nicht. Fabian Wohlgemuth sieht den kommenden Wochen aber entspannt entgegen. "Die zwei Niederlagen werfen uns nicht zurück, das sind Phasen in einer Saison. Wir wussten, dass die kommen, jetzt ist entscheidend, wie wir mit dieser Phase umgehen."

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