"Wir hätten mehr verdient": Der VfB tritt im Abstiegskampf auf der Stelle
Der VfB Stuttgart hat sein Auswärtsspiel bei RB Leipzig knapp mit 1:2 (0:1) verloren. Gegen den klaren Favoriten aus der Messestadt hielten die Schwaben lange dagegen und kämpften bis zum Schluss um einen möglichen Punktgewinn. Doch nach drei gespielten Partien unter Bruno Labbadia stehen nur zwei Punkte auf der Haben-Seite - zu wenig für die eigentlich guten Leistungen des VfB.
VfB trotzt allen Widrigkeiten: Gutes Spiel der B-Elf in Leipzig
Die Ausgangslage der Stuttgarter vor der Partie in Leipzig war alles andere als rosig. Mit Ahamada, Mavropanos, Guirassy, Silas und Tomas fehlten gleich fünf Stammspieler. Bruno Labbadia musste also die Hälfte seiner Feldspieler austauschen. Und das, obwohl der Trainer alles andere als ein Freund von Rotation ist. Labbadia hat lieber eine eingespielte Mannschaft auf dem Feld, bei der die Automatismen stimmen. Dass gerade gegen die offensivstarken Leipziger drei der vier Abwehrspieler neu in der Startelf standen, verhieß nicht gerade Gutes.
Doch der VfB trotzte in Leipzig allen Widrigkeiten. Die B-Elf der Schwaben übernahm immer wieder die Spielkontrolle in der Red Bull Arena. Vor allem zu Beginn der Partie und in den letzten 15 Minuten überraschte der VfB die RB-Spieler mit frechem und aggressivem Auftreten. Wataru Endo und Co. ließen sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen - wie dem unerklärlichen Patzer von Keeper Florian Müller vor dem 0:1 oder dem frühen 0:2 nach der Pause.
Anstatt wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen, stemmten sich die Stuttgarter gegen die drohende Niederlage und entführten beinahe einen Punkt aus Leipzig. Mit der schlechten Ausgangslage hätten viele Fans und Beobachter wohl eine höhere Niederlage erwartet. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Leipziger nur ein paar Tage vorher hoffnungslos überforderte Schalker mit 6:1 aus dem eigenen Stadion schossen.
Bittere Realität für den VfB: Gute Leistung, aber keine Punkte
Eine 1:2-Niederlage hätten vor dem Spiel also wohl viele VfB-Fans unterschrieben. Getreu dem Motto: grad noch glimpflich ausgegangen. "Die Partie war nicht so einseitig, wie viele es vor dem Spiel erwartet hätten", erklärte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth im Anschluss an die Partie. "Für die Gegebenheiten haben wir uns hier gut aus der Affäre gezogen. Wir haben gesehen, dass auch die Spieler, die nicht regelmäßig in der Startelf stehen, eine gute Leistung abrufen können, wenn sie gefordert sind."
Doch am Ende des Tages zählen im Abstiegskampf nur Punkte. Und genau die fehlen den Schwaben aktuell. Von der guten Leistung in Leipzig lässt sich nichts kaufen. "Es ist bitter, dass wir nach so einem Auswärtsspiel mit leeren Händen dastehen", sagte Bruno Labbadia bei DAZN.
Umso ärgerlicher sind die beiden Unentschieden gegen Hoffenheim und Mainz. Der VfB hat es verpasst, mit vier oder mehr Zählern aus den drei Partien zu gehen - und so einen guten Start unter dem neuen Trainer hinzulegen. Vor allem der späte Ausgleich bei der TSG und der vorangegangenen Platzverweis von Naouirou Ahamada tut im Rückblick doppelt weh. So sieht es auch Labbadia, der eine erste Zwischen-Bilanz zieht: "Zwei Punkte ist zu wenig für das, was wir gespielt haben. Wir hätten viel mehr verdient."
Sieg ist Pflicht: Wichtiges VfB-Heimspiel gegen Werder Bremen
Der VfB Stuttgart kann an diesem Wochenende nur noch zuschauen, was die Konkurrenz im Abstiegskampf macht. Mit 16 Punkten sind die Schwaben immer noch punktgleich mit dem VfL Bochum (Relegationsplatz), der am Samstag (28.01.) auswärts beim FSV Mainz 05 antritt. Gut möglich, dass der VfB das Wochenende auf einem Abstiegsplatz beendet.
Und dann steht für die Stuttgarter am kommenden Sonntag (05.02.) das immens wichtige Heimspiel gegen Werder Bremen an. Der Abstand auf die Werderaner beträgt aktuell fünf Punkte - selbst ein Unentschieden wäre für die Labbadia Elf dann zu wenig. Es muss ein Sieg her, um weiter Kontakt zum rettenden Mittelfeld zu halten. Ansonsten wird es immer düsterer im Abstiegskampf.
Doch anstatt sich in aller Ruhe auf des Duell gegen Bremen vorzubereiten, trifft der VfB am Dienstagabend (31.01.) im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den SC Paderborn. Anpfiff ist um 18 Uhr in der "Home Deluxe Arena".