Zweimal 60 Minuten in der Hitze von Heilbronn: So lief der XL-Test des VfB
Zweimal 60 Minuten in der sengenden Mittagshitze von Heilbronn: Die Profis des VfB Stuttgart mussten am Samstag (20.07.) im dritten Testspiel der laufenden Vorbereitung bei über 30 Grad ordentlich schwitzen – genauso wie die 5500 Zuschauer im Frankenstadion. Immerhin bekamen die Fans vom Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß beim 3:0 (2:0) gegen Fortuna Sittard über weite Strecken der XL-Partie einen munteren Kick geboten. Und Stiller und Co. bleiben nach dem Kantersieg im ersten Freundschaftsspiel des Sommers gegen Hollenbach (9:1) und dem Remis gegen Luzern (0:0) ungeschlagen. Davon können sich die Weiß-Roten zwar nichts kaufen, aber besser als andersherum.
"Ich bin total zufrieden. Vor allem auch gemessen an den Bedingungen - es war extrem heiß in Heilbronn heute Nachmittag. Wir waren konzentriert und haben das Spiel souverän und klar gestaltet", bilanzierte Hoeneß im Nachgang. Einziges Manko aus seiner Sicht: "Wenn wir mehr Tore machen, bin ich vollends zufrieden." Unter dem Strich eiverstanden mit der Leistung war auch Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Vieles habe "noch besser geklappt als letzte Woche, es war eine klare Steigerung zu erkennen". Die gesamte Mannschaft habe bei den Temperaturen auch zurückgearbeitet.
Flügelspieler Silas und Leweling treffen in Halbzeit eins für den VfB
Die ersten beiden Tore erzielten die quirligen Außenbahnspieler Silas (12.) und Jamie Leweling (17.), Startelf-Debütant Ermedin Demirovic verpasste kurz vor dem Pausenpfiff seinen Premierentreffer. Dafür ackerte der Stürmer fleißig und legte das 2:0 mit dem Kopf vor. Der VfB spielte insgesamt konzentriert und dominant gegen den Erstligisten aus den Niederlanden. Vorne gelang zwar nicht alles, aber hinten ließen die Verteidiger um Jeff Chabot quasi nichts anbrennen.
Für die zweiten 60 Minuten wurde dann komplett durchgewechselt. Youngster Raul Paula traf anschließend den Pfosten (62.), wenige Minuten später erhöhte Justin Diehl nach Vorlage von Azevedo auf 3:0 (67.). In Folge der vielen Wechsel und der unerbitterlichen Temperaturen verflachte des Spielgeschehen aber zusehends. Als die 100-Minuten-Marke überschritten wurde, war die Luft auf beiden Seiten endgültig raus.
Zwei VfB-Torhüter im Fokus: Drljaca hütet das Sittard-Tor, Heimspiel für Seimen
Und so rückten zwei VfB-Torhüter in den Fokus. Ab der 70. Minute hütete Neuzugang Stefan Drljaca das Tor der Niederländer. Die waren verletzungsbedingt mit nur einem Torhüter angereist, weshalb man sich im Vorfeld auf diesen nicht-alltäglichen Tausch zwischen den Pfosten verständigt hatte. Viel zu tun bekam der 25-Jährige allerdings nicht. Lediglich einen unplatzierten Beyaz-Abschluss musste er entschärfen (102.).
"Es war schon kurios. Man spiel nicht jeden Tag für den Gegner in einem Testspiel", meine Drljaca nach dem Abpfiff. Für ihn sei der ungewöhnliche Einsatz okay gewesen: "Es ist wichtig Spielminuten zu bekommen. Ich wollte die Zeit nutzen, um mich zu zeigen und glaube, dass mir das auch ganz gut gelungen ist. Es war ungewohnt, aber hat Spaß gemacht."
Kräftig beklatscht und vom Stadionsprecher extra begrüßt worden war derweil auf der Gegenseite das Stuttgarter Torhütertalent Dennis Seimen. Der ist gebürtiger Heilbronner, wurde in der Jugend des FC Union Heilbronn ausgebildet und durchlief beim VfB von 2015 an alle Nachwuchsteams. In der kommenden Saison soll der 18-Jährige regelmäßig für die VfB-Reserve in der 3. Liga zum Einsatz kommen.
Trainings und Japan-Reise: So geht es jetzt für den VfB Stuttgart weiter
Am Sonntag haben die Stuttgarter Profis frei, am Montagvormittag um 10.30 Uhr wird öffentlich auf dem Clubgelände trainiert werden. Und am Donnerstagmorgen besteigt der VfB-Tross den Flieger in Richtung Japan. Dort werden die Schwaben sechs Tage lang eine PR-Reise, Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolvieren.
So hat der VfB Stuttgart gegen Fortuna Sittard gespielt:
- 1. Halbzeit: Bredlow – Krätzig, Rouault, Chabot, Stenzel – Stiller, Karazor – Silas, Jeong, Leweling – Demirovic
- 2. Halbzeit: Seimen – Azevedo, Hendricks, Herwerth (105. Chase), Oliver – di Benedetto (90. Beyaz), Keitel – Diehl (105. Cisse), Paula, Raimund - Woltemade



