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Inselbad in Stuttgart: Rechtsextreme Identitäre hissen Banner auf Dach

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Symbolfoto. © Gaby Schneider

Rechtsextremisten der Identitären-Gruppe „Wackre Schwaben“ haben am Sonntag (23.07.) ein Banner beim Inselbad in Stuttgart-Untertürkheim gehisst. Bilder, die die Gruppe auf Telegram veröffentlichte, zeigen zwei vermummte Aktivisten auf dem Dach des beliebten Freibads. Die Aktivisten hielten sich dort nur wenige Minuten auf und sollen dabei rechte Parolen gebrüllt haben, wie der SWR berichtet. Inzwischen ermittelt der Staatsschutz der Kriminalpolizei gegen drei Männer.

Täter zünden Rauchtöpfe und werfen Flugblätter vom Dach

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag berichten, waren drei Männer mit einer Leiter auf das Dach des Kassenbereichs im Schwimmbad geklettert. Dort hätten sie nicht nur das Transparent entrollt und fremdenfeindliche Parolen skandiert. Die Männer sollen auch sogenannte Rauchtöpfe gezündet haben. Außerdem warfen sie Flugblätter mit politischen Parolen vom Dach. Kurze Zeit später flüchteten sie mit dem Auto in unbekannte Richtung. Nach derzeitigem Stand wurde niemand verletzt. Ob ein Sachschaden am Gebäude entstand, muss noch geklärt werden.

Identitäre Bewegung: Rechtsextreme Propaganda in Baden-Württemberg

Die Aktion ist offenkundig ein Versuch, die aktuelle Debatte um Gewalt in Freibädern für rechtsextreme Propaganda zu nutzen. Auf Telegram machen die „Wackren Schwaben“ den „Bevölkerungsaustausch“ für aktuelle Probleme verantwortlich. Es handelt sich dabei um eine rechtsextreme Verschwörungserzählung, die von Rechtsterroristen mehrfach zur Legitimation ihrer Mordtaten herangezogen wurde – unter anderem in Halle.

Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) sieht in den „Wackren Schwaben“ eine Fortführung der „Identitären Bewegung Schwaben“. Die rechtsextremen Aktivisten waren den Verfassungsschützern zufolge zuletzt vermehrt im Land aktiv – unter anderem im Rems-Murr-Kreis. Auf Telegram dokumentieren sie offen ihre rechtsextreme Ideologie und gehen dabei immer selbstbewusster vor: Auf Fotos zeigte sich einer der Köpfe der Gruppe, Michael S. aus Stuttgart, zuletzt mit AfD-Politikern wie Anton Baron und Matthias Helferich.

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