Auch der VfB kann Leverkusen nicht schlagen: Hoeneß hadert mit Schiri Zwayer
Drei Mal sind der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen in dieser Saison aufeinandergetroffen. Und drei Mal wurde es spektakulär. Auf das 1:1 in der Hinrunde und das 2:3 im DFB-Pokal-Viertelfinale folgte am Samstagabend (27.04.) in Halbzeit zwei ein echter Fußball-Rausch. Mit vier Toren, vielen Emotionen und dem nächsten Bayer-Happy-End in der Nachspielzeit.
„Das tut extrem weh, wir haben so ein gutes Spiel gemacht“, sagte Alexander Nübel kurz nach dem Schlusspfiff. Wenige Augenblicke zuvor hatte der bärenstarke VfB-Keeper den Ball doch noch einmal aus dem Netz holen müssen. Robert Andrich traf in der 6. Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand. Zuvor hatten Chris Führich (47.) und Deniz Undav (57.) dem einmal mehr beeindruckenden VfB eine Zwei-Tore-Führung herausgeschossen. Am Ende reichte aber auch das nicht zum Sieg. „Trotz alledem sind wir sehr, sehr stolz“, so Nübel.
Auch im 46. Anlauf gelang nicht, was mittlerweile durchaus als unmögliche Aufgabe eingestuft werden darf. Diese Mannschaft von Xabi Alonso scheint tatsächlich unschlagbar. Dabei merkte Leverkusens Torhüter Lukas Hrádecký mit Blick auf den erneut fantastischen Fight mit dem VfB an: „Wenn überhaupt jemand, dann hätte ich gerne gesehen, dass sie uns schlagen.“
VfB-Coach Hoeneß schimpft: „Das Tor muss aberkannt werden“
Derweil war VfB-Coach Sebastian Hoeneß überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer. „Wir haben wieder ein richtig gutes Fußball-Spiel gesehen, viele gute Leistungen der Spieler. Leider nur der Spieler. Aus unserer Sicht ist es sehr unglücklich gelaufen“, so Hoeneß merklich verärgert im Sky-Interview. Vor allem die Entstehung des späten Ausgleichstreffers war dem Stuttgarter Trainer ein Dorn im Auge. Zumal aus seiner Sicht auch die Nachspielzeit zu üppig bemessen war.
Mit zwei Händen war der Leverkusener Stürmer Victor Boniface in den Rücken von Anthony Rouault gesprungen, der Ball landete daraufhin bei Andrich und anschließend zum 2:2 in den Stuttgarter Maschen. „Das Tor muss aberkannt werden“, schimpfte Hoeneß ungewohnt deutlich über den Unparteiischen, „mindestens muss die Szene angeschaut werden. Es geht um so viel. Das ist so bitter. Für mich ist es ganz klar, dass der Treffer nicht zählen darf.“ Es könne nicht sein, „dass bei so einem wichtigen Tor, der Treffer nicht gecheckt wird.“ Er habe sich nach dem Spiel mit Zwayer ausgesprochen, wollte daraufhin auf Nachfrage aber nicht weiter eingehen. „Ich habe mit ihm gesprochen. Und dabei belassen wir es.“
Der Ärger über den späten Nackenschlag und dessen Entstehung wollte beim sonst so abgeklärten Hoeneß nur schwer weichen. „Heute hätten wir es mal verdient gehabt, als Sieger vom Platz zu gehen“, meinte er abschließend mit Blick auf die drei spektakulären Kräftemessen mit der Werkself in dieser Spielzeit.