VfB Stuttgart

Bereit für die große Bühne: Was die CL-Millionen für die VfB-Kaderplanung bedeuten

Fußball VfB Stuttgart vs. FC Bayern München
Der Baumeister des aktuellen VfB-Erfolges: Sportdirektor Fabian Wohlgmuth. © Pressefoto Baumann

Das 3:1 im Heimspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München war für den VfB Stuttgart auch eine erneute Bestätigung: Das Team von Sebastian Hoeneß hat sich nicht nur vollkommen zurecht für die Champions League qualifiziert, sondern scheint auch bereit für die Abende auf Europas größter Fußballbühne. Die Rückkehr in die Königsklasse nach über 14 Jahren Abstinenz beschert den Schwaben dabei auch einen Millionensegen. Was bedeutet das für die Arbeit von Kaderplaner Fabian Wohlgemuth und dessen Zukunft?

In der Tabelle der Bundesliga können die Stuttgarter vor den noch ausstehenden Partien am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg und am 18. Mai daheim gegen Borussia Mönchengladbach nicht mehr von den vorderen vier Plätzen verdrängt werden. Selbst die Vize-Meisterschaft ist noch möglich. „Wir schauen, dass wir die höchstmögliche Punktzahl aus den letzten beiden Spielen mitnehmen - völlig unabhängig, wer vor uns steht“, sagte der Stuttgarter Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Beste Zwischenbilanz der VfB-Vereinsgeschichte

67 Zähler haben die Stuttgarter nach 32 Spieltagen auf dem Konto - eine bessere Zwischenbilanz hatte der Club noch nie vorzuweisen. Schon seit dem vergangenen Mittwoch steht dank des Erfolgs von Borussia Dortmund im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain fest, dass der VfB in der kommenden Saison in der Königsklasse vertreten sein wird und mit nun 21 Siegen in einer Spielzeit wurde auch die Anzahl der Erfolge in einer Bundesliga-Saison aus den Runden 1991/92 und 2006/07 eingestellt.    

„Wenn man bedenkt, wo wir vor einem Jahr standen: Da haben wir die Relegation gegen den Hamburger SV gewonnen und jetzt haben wir uns für die Champions League qualifiziert“, blickte Fabian Wohlgemuth nach dem Erfolg gegen die Münchner zurück. „Auch wenn es im Fußball sehr schnell geht und sich die Dinge schnell ändern - das ist eine sensationelle und außergewöhnliche Entwicklung.“

Diese könnte dazu beitragen, dass Leistungsträger wie Serhou Guirassy und Deniz Undav auch in Zukunft in Stuttgart spielen wollen. Schließlich winken neben dem Alltag in der Bundesliga auch Festtage in der Champions League. „Das Geld können wir nach wie vor nicht aus dem Fenster werfen“, sagte Wohlgemuth über die wirtschaftliche Situation. Das Gesamtpaket habe sich aber seit vergangenem Mittwoch „für Spieler, die bei uns bleiben wollen, die möglicherweise zu uns kommen wollen, definitiv verbessert“.

Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat seine Hausaufgaben gemacht

Es bleibe aber dabei, „dass wir auch weiterhin sehr genau überlegen müssen, wie wir das Geld ausgeben“. Mit einigen Eckpfeilern der aktuellen Traumsaison hat Wohlgemuth aber bereits im Winter langfristig verlängert: Anton, Millot und Führich. Auch Stammkeeper Alexander Nübel, Leihgabe des FC Bayern, wird den Schwaben erhalten bleiben. Und die Chancen, dass die geliehenen Leistungsträger wie Leonidas Stergiou (St. Gallen), Jamie Leweling (Union Berlin) oder Deniz Undav (Brighton) auch in der kommenden Saison am Wasen kicken, stehen nicht schlecht.

Dazu kommen die bereits fixen Neuzugänge Nick Woltemade (Werder Bremen), Yannik Keitel (SC Freiburg) und Justin Diehl (1. FC Köln). Wohlgemuth hat seine Hausaufgaben gemacht, das Fundament für die kommende Saison steht bereits. Und die aktuelle Kaderzusammenstellung spricht klar für die Arbeitsweise des 45-Jährigen.

Dafür könnte der Berliner demnächst auch mit einer Beförderung zum Sportvorstand belohnt werden. In der kommenden Woche trifft sich der für die Entscheidung zuständige Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung. Zuletzt ging es laut einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten nur noch um Details wie Vertragslaufzeit, Geld und Kompetenzen. Ex-Profi Christian Gentner, aktuell Leiter der Lizenzspielerabteilung und quasi in der Lehre bei Wohlgemuth, könnte dann die Aufgaben eines Sportdirektors übernehmen.

Auch neben dem Platz wären dann die Weichen gestellt. Und die Tatsache, dass der Traditionsverein vom Wasen die punktemäßig beste Saison der Club-Historie spielt, beflügelt die Fantasie der Fans sowieso. Dank der vorzeitigen Qualifikation für die Königsklasse dürfen die Anhänger träumen - auch vom Verbleib von Torjäger Guirassy.