VfB-Sieg im Südschlager gegen die Bayern: Kampf um Vizemeisterschaft wieder heiß
Über 16 Jahre haben die Fans des VfB Stuttgart auf diesen Moment warten müssen. Am Samstagnachmittag (04.05.) um 17.28 Uhr war es dann mal wieder so weit: Ein Heimsieg gegen den FC Bayern München! Beim 3:1 (1:1) im Südschlager gegen den Rekordmeister sorgten Leonidas Stergiou sowie die Joker Woo-Yeong Jeong und Silas für Ekstase im Schwabenland. Der Kampf um die Vizemeisterschaft wird so noch einmal heiß. Die Stuttgarter liegen zwei Spieltage vor Schluss nur zwei Zähler hinter den Bayern auf dem zweiten Tabellenplatz.
Wie das Spiel des VfB gegen den FC Bayern München gelaufen ist
Aufstellung: VfB-Coach Sebastian Hoeneß hatte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 in Leverkusen auf zwei Positionen verändert. Mittelstädt und Millot fehlten gelbgesperrt, dafür rückten Stiller (Rückkehr nach Gelbsperre) und Rouault in die erste Elf. Bei den Bayern warf Trainer Thomas Tuchel mit Blick auf das CL-Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid die große Rotationsmaschine an. Sechs Wechsel gab es nach dem 2:2 gegen die Königlichen vom Dienstagabend: Davies, Choupo-Moting, Gnabry, Guerreiro, Pavlović und Tel kamen für Goretzka, Laimer, Mazraoui, Müller, Musiala und Sané ins Team.
1. Halbzeit: Der Südschlager war vom Anpfiff weg ein überaus munterer Kick, wenn er mitunter auch etwas seltsam daherkam, da die Bayern gefühlt nur ohne Blessuren aus diesem Spieltag herauskommen wollten. Das gelang allerdings überhaupt nicht. Zunächst gab’s eine Platzwunde bei Eric Dier, dann musste Raphael Guerreiro angeschlagen vom Feld und nach 28 Minuten lagen die Münchner auch noch hinten. Stergiou brachte den Ball nach feiner Vorarbeit von Undav an Nationalkeeper Neuer vorbei ins Tor – sein Premierentreffer in der Bundesliga.
Die Schwaben spielten gewohnt dominant und hatten durch Führich (10.) und Guirassy (28.) die weitaus besseren Torchancen als der Rekordmeister. Doch der FCB schlug vor dem Seitenwechsel aus dem Nichts heraus zu. Harry Kane traf per Strafstoß, nachdem zuvor Anton mit der Hand minimal ins Gesicht von Gnabry gewischt hatte (37.). Ein extrem strittiger Pfiff. Zumal die Szene sogar vom VAR gecheckt wurde und der bereits verwarnte Anton – wenn Schiedsrichter Tobias Welz schon auf den Punkt zeigte - auch mit Gelb-Rot vom Platz hätte gestellt werden müssen. Besonders bitter für die Stuttgarter mit Blick auf die zuletzt schon fragwürdigen Entscheidungen in Bremen und in Leverkusen.
2. Halbzeit: Auch in Durchgang zwei blieben die Hausherren zunächst auf dem Gaspedal und die Bayern eher in der Beobachterrolle. Neuer klärte gleich zweimal gegen den auffälligen Führich (51./53.) und der mittlerweile 38-Jährige war auch bei einem Undav-Abschluss auf dem Posten (61.). Der VfB mühte sich weiter nach Kräften, kam nun aber immer seltener in gute Abschlusspositionen. Oftmals fehlte die Genauigkeit im letzten Drittel. Und von den Bayern? Kamen Offensiv-Akzente nach wie vor nur in homöopathischen Dosen. Nach einem Konter musste dann auf einmal jedoch Stiller gegen Kane in höchster Not klären (78.). Den VfB zum verdienten Erfolg köpfte letztlich der eingewechselte Woo-Yeong Jeong auf Vorlage des ebenfalls kurz zuvor eingewechselten Silas (84.). Und der Kongolese erhöhte in der Nachspielzeit noch auf 3:1.
VfB Stuttgart - FC Bayern München 3:1 (1:1)
Stuttgart: Nübel - Stergiou, Anton, Rouault (72. Dahoud), Ito - Karazor, Stiller - Leweling (78. Silas), Führich (72. Jeong) - Undav (90.+1 Raimund), Guirassy
FC Bayern: Neuer - Kimmich (64. Mazraoui), Kim, Dier (46. Upamecano), Davies - Pavlović, Guerreiro (17. Goretzka) - Gnabry (64. Zaragoza), Choupo-Moting, Tel (72. Sané) - Kane
Tore: 1:0 Stergiou (29.), 1:1 Kane (37./FE), 2:1 Jeong (83.), 3:1 Silas (90.+3)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 60.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Anton / Dier, Pavlović