VfB Stuttgart

Emotionaler Sieg gegen den BVB: Wie sich der VfB den nächsten Push geholt hat

Fußball Borussia Dortmund vs. VfB Stuttgart
Ein Bild, an das sich die Stuttgarter Fans gerne gewöhnen: Jubelnde VfB-Profis im Dortmunder Signal-Iduna-Park. © Julia Rahn

Dortmund. Dieser Erfolg beim BVB tut dem VfB Stuttgart in vielerlei Hinsicht gut. Zum einen naturgemäß mit Blick auf die Tabelle. Sechs Punkte haben die Schwaben zwischen sich auf dem 4. Platz und den Dortmundern auf Rang elf gebracht, was den Fans gerade gegen die Ex-Stuttgarter Anton und Guirassy besonders gut schmeckt. Dazu ist das gute Gefühl nach zuvor zwei Liga-Pleiten in Folge zurück – es war auch ein Sieg mit Signalwirkung an die Konkurrenz. Er ist ein echter Boost. Geschafft hat das Trainer Sebastian Hoeneß mit einer großen Portion Pragmatismus.

„Dass die Jungs Charakter haben“, so der Stuttgarter Chefcoach nach dem emotionalen und hart erkämpften 2:1 im Signal-Iduna-Park, „das haben wir nicht das erste Mal gezeigt. Begonnen hat es schon gegen Augsburg.“ Im DFB-Pokal-Viertelfinale unter der Woche hatte der VfB das Ergebnis weit über das Erlebnis gestellt. „Das war nicht schön, kein Fußball-Fest. Es war pragmatisch, clever“, so Hoeneß. „Und ähnlich war unser Ansatz auch in Dortmund“. Beide Male hat es funktioniert, was ein erneuter Beleg für das gute Gespür des Sebastian Hoeneß für den Moment ist. Der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer weiß stets genau, was sein Team gerade braucht. Und was nicht.

Das war der Matchplan von VfB-Trainer Hoeneß für das BVB-Spiel

Aufgrund der vielen Spiele zum Jahresauftakt mussten die Weiß-Roten zuletzt einiges an Tribut zollen. Der Tank drohte erneut, in den roten Bereich zu rutschen. Mental, aber auch körperlich. Ähnlich wie im kräfteraubenden Endspurt 2024. Ungewohnt fahrige Auftritte gegen Mainz (0:2) und Gladbach (1:2) waren die Folge. Dem wollte Hoeneß im wegweisenden Duell mit dem BVB vorbeugen. „Es war schon die Idee, das Spiel zu entschleunigen. Das tut uns gerade gut“.

Die Daten belegen das. Vor der „Gelben Wand“ spulten die VfB-Profis „nur“ 111,4 Kilometer ab, die Dortmunder 110. Zum Vergleich: Die Freiburger sammelten beim 1:0-Sieg gegen Heidenheim am Samstagnachmittag in der Summe 128,3 Laufkilometer.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass sich die Hoeneß-Elf gegen den BVB einen schlanken Fuß machte. Eher im Gegenteil. Im Ruhrpott mussten die Schwaben ordentlich malochen. Allen voran Abwehrboss Jeff Chabot, der sein bislang vielleicht stärkstes Spiel im VfB-Dress ablieferte. „Ein guter Tag, um sein erstes Bundesliga-Tor zu machen. Er war der Fels in der Brandung. Top-Leistung, gerne weiter so“, lobte Hoeneß den kantigen Innenverteidiger.

Insgesamt ist an diesem Spieltag vieles aufgegangen für die Stuttgarter. „Es war sehr wichtig, den zweiten Push in dieser Woche zu bekommen“, sagte Hoeneß anschließend. Zur Belohnung gibt es zwei freie Tage. Dringend benötige Zeit zum Runterkommen. Am Dienstag (11.02.) starten die Stuttgarter dann in eine volle Trainingswoche. Gefühlt gab es das zuletzt vor einem halben Jahr.

Der VfB und seine Fans haben Europa wieder fest im Blick

Angesichts der Tatsache, dass Hoeneß den Entwicklungsprozess der Mannschaft auch unter größtmöglichem Wettkampf- und Zeitdruck vorangetrieben hat, dürfen die 8000 VfB-Fans mit einem guten Gefühl die Heimreise antreten. Ihr VfB scheint wieder in der Spur. Die komplizierte Saisonphase scheint überwunden. Und Europa haben sie alle wieder voll im Blick.

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