VfB Stuttgart

Fabian Bredlow bleibt im VfB-Tor: Einblicke ins Torwart-Management von Labbadia

Fußball VfB Stuttgart vs. 1.FC Köln
Stammplatz erkämpft und erfolgreich behauptet: Fabian Bredlow wird weiter das VfB-Tor hüten. © Pressefoto Baumann

Fabian Bredlow hat sich seinen Platz im Tor des VfB Stuttgart erkämpft. Und darf ihn bis auf Weiteres behalten. Auch im Kellerduell mit dem FC Schalke 04 am Samstagabend (25.02.) soll er seinem Team die Null halten. Eine Festlegung auf eine neue Nummer eins für die Restsaison ist das aber nicht. Ein paar Einblicke ins Torwart-Management von Cheftrainer Bruno Labbadia.

Gegen Köln musste Bredlow keine Wunderdinge vollbringen

Nein, Wunderdinge musste Fabian Bredlow beim 3:0-Sieg gegen den 1. FC Köln wahrlich nicht vollbringen. Zwei, drei harmlose Distanzschüsse sichern, ein paar Flanken abfangen und als zusätzlicher Aufbauspieler das Kölner Angriffspressing aushebeln. Das war's auch schon. Handschuhe aus - und ab zum Feiern mit den Fans in der Kurve.

Seit 2019 steht der gebürtige Berliner beim VfB unter Vertrag. Jetzt in seiner vierten Saison für die Schwaben hat sich der 27-jährige Keeper erstmals den Stammplatz zwischen den Pfosten erkämpft. Und vorerst erfolgreich behauptet. „Fabian hat das sehr gut gemacht und deshalb steht er gegen Schalke im Tor. Da haben wir ein gutes Gefühl“, sagt Trainer Bruno Labbadia vor dem wichtigen Kellerduell am Samstagabend (25.02.) in der Veltins-Arena. 

Eine Festlegung für die restliche Saison will Labbadia jedoch nicht vornehmen. „Ich muss momentan nur von Spiel zu Spiel schauen. Und das ist kein Misstrauensvotum gegen Fabian“, sagt Labbadia. In der aktuellen Situation gehe es um „Momentaufnahmen“. „Wir können es uns gar nicht erlauben, jemanden schon abzuschreiben“, findet Labbadia.

Labbadia: „Es ist nicht so, dass ich bei jeder Kleinigkeit wechsle“

Dabei will Labbadia sein Torwart-Management keineswegs als munteres Wechselspielchen begriffen wissen. „Wenn der Fabian das gut macht“, sagt Labbadia, „dann kann Flo noch so gut trainieren. Dann ist es jetzt erst einmal so“. Die klare Ansage vom Coach: „Es ist nicht so, dass ich bei jeder Kleinigkeit wechsle.“

Wer in Training und Spiel performt, bleibt in der Startelf. Ein Signal auch an alle anderen Mannschaftsteile. Labbadia: „Jetzt ist der Fabian dran und der hat das vollste Vertrauen.“ Eben jenes hat er der bisherigen Nummer eins Florian Müller fürs Erste entzogen. Nach der Entscheidung erwartet er nun auf eine kämpferische Reaktion des Degradierten: „Wir hoffen, dass er die Zeit nutzt, um Druck zu machen.“ 

Die Entscheidung für den Wachwechsel im Tor hatte sich dabei in der Trainingswoche abgezeichnet - weshalb Labbadia vor dem Köln-Spiel nicht das Gespräch mit Bredlow, sondern das mit Müller suchte. „In solchen Fällen ist es immer wichtiger, mit dem zu sprechen, der nicht spielen wird“, sagt Labbadia. Eine positionsunspezifische Herangehensweise des ehemaligen Stürmers. 

Warum Labbadia den Torwart gewechselt hat

Offiziell erfuhr Bredlow aus der Presse von seiner Beförderung. Inoffiziell muss das schon Anfang der Woche durch die Aufteilung in den Einheiten klar gewesen sein. Beim Torwartwechsel, dem immer eine gewisse Brisanz innewohnt, ging es Labbadia wohl vor allem um die Ausstrahlung und eine gutes Gefühl: „Man merkt einfach, dass Fabi das Spiel gegen Köln sehr gut getan hat“, so Labbadia, „da ist genau das, was wir jetzt brauchen.“ Das Ergebnis gegen Köln gab dem Coach recht. Nach zuvor 31 Spielen mit immer mindestens einem Gegentor stand endlich einmal wieder die Null.

Was Müller und Bredlow eint, ist ihr hohes Standing im Team. Unabhängig davon, wer am Spieltag zwischen den Pfosten steht. Beide sitzen im Mannschaftsrat, beide genießen das Vertrauen ihrer Mitspieler. Und die Konkurrenten pflegen offensichtliche einen freundschaftlichen Umgang. „Natürlich gefällt das keinem, wenn er draußen ist“, sagt Labbadia, „aber ein gutes Konkurrenzverhalten untereinander ist auch, wenn jeder dem anderen etwas gönnt.“ 

Zur Stuttgarter Keeper-Gruppe unter der Leitung von Torwarttrainer Steffen Krebs gehört auch der 21 Jahre alte Florian Schock. Der Zweimetermann aus Ostfildern nimmt dabei laut Labbadia eine wichtige Rolle ein: „Mit Schocki haben wir jemanden, der jeden Tag ans Leistungsmaximum geht. Er macht das sehr gut und pusht die anderen beiden. Das ist auch extrem wichtig.“ 

Ein taktisch klug platziertes Lob von Labbadia. Letztlich kann niemand vorhersehen, was die verbleibenden Saisonspiele noch bringen werden. Im Abstiegskampf wird schließlich nur von Spiel zu Spiel gedacht. Und wer weiß, auf wen der Stuttgarter Trainer bis Mai noch bauen muss.

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