Hat der VfB seinen Flow verloren? Das kritisiert Wohlgemuth an seinen Profis
Stuttgart. Der VfB Stuttgart musste bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach die dritte Pleite in Folge hinnehmen. In allen drei Spielen zeigten die Schwaben eine enttäuschende Leistung. Ein Trend, der sich nach vier Siegen zum Start ins Jahr 2025 so nicht abgezeichnet hatte. Es wirkt aktuell so, als habe der VfB Stuttgart seinen Flow verloren. Nach dem Spiel äußerten die Stuttgarter Verantwortlichen, allen voran Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, Kritik an der Mannschaft. Auch mit Blick auf das CL-Aus gegen Paris St. Germain. Wir ordnen die Lage ein.
Wohlgemuth-Kritik: VfB-Profis hatten noch mit CL-Aus zu kämpfen
Drei Niederlagen hintereinander? Das gab es in der Hoeneß-Ära beim VfB Stuttgart noch nie. Bisher hatten es die Schwaben immer geschafft, nach Rückschlägen den Schalter im darauffolgenden Spiel wieder umzulegen. Diese Hoffnung war auch nach dem bitteren 1:4 gegen Paris St. Germain da - doch diesmal gelang der Hoeneß-Elf dieses Kunststück nicht. Auch gegen Gladbach fehlte Angelo Stiller und Co. die "Klarheit und Galligkeit", die sie zum Jahresstart so stark gemacht hatte, wie Fabian Wohlgemuth nach dem Spiel in der Mixed-Zone einordnete.
Offenbar steckte das bittere CL-Aus vom Mittwochabend (29.01.) noch tief in den Köpfen der VfB-Profis. "Die Mannschaft hat nicht das gezeigt, wozu sie in der Lage ist", ordnete der Sportvorstand die Situation ein. "Wir sind aus der Champions League raus, aber es muss dann auch möglich sein, das drei Tage später verarbeitet zu haben", kritisierte Wohlgemuth. Laut dem Kaderplaner hätten damit einige Profis Probleme gehabt. "Mir geht es darum, dass wieder Klarheit in die Köpfe kommt. Dass wir das, was uns zum Jahresstart ausgezeichnet hat, wiederbekommen: Kontrolle, Ballbesitz und Galligkeit. Das ist was Gemeinschaftliches, da geht es nicht um jemand Einzelnes."
VfB-Trainer Hoeneß: "Wir müssen über die zweite Halbzeit reden"
Nach diesen Aussagen scheint klar, dass die Paris-Pleite doch die ein oder andere Schramme bei den Spielern hinterlassen hat. Wie schwer vor diesem Hintergrund das Gladbach-Spiel werden würde, war auch Sebastian Hoeneß bewusst: "Das soll kein Alibi sein. Aber Fakt war, dass das Spiel heute schwierig wird." Als Grund nannte der Trainer zum einen die viele Anzahl an Spielen, die der VfB im Jahr 2025 zu absolvieren hatte. Zum anderen ging es um die "emotional schwierige Situation" nach dem CL-Aus. Hoeneß habe daher nicht die Erwartung gehabt, gegen die Borussia "einen fußballerischen Leckerbissen oder ein Feuerwerk abzureißen."
Trotzdem war der VfB-Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. Die erste Hälfte sei "okay" gewesen, aber: "Wir müssen über die zweite Halbzeit reden." Dort habe es der VfB trotz des Ausgleichs verpasst, eine Druckphase zu entwickeln, so Hoeneß. "Das Spiel ist dann auf einmal offen gewesen, das wurde im Laufe der zweiten Halbzeit auch nicht besser." Der Trainer bemängelte auch, dass seine Mannschaft nach der verpassten Führung durch Chris Führich den einen Punkt zu leichtfertig hergegeben habe. "Das ist für uns bitter, das müssen wir so nehmen wie es ist."
Drei Pleiten in Folge: Rutscht der VfB Stuttgart in eine Negativspirale?
Durch die Niederlagen in Mainz und gegen Gladbach hat es der VfB Stuttgart nicht geschafft, die Konkurrenz um den Kampf um die Champions League weiter zu distanzieren. "Wir haben eine gute Ausgangssituation hergegeben. Wir müssen uns sicher steigern", so Hoeneß. Fakt ist daher: Der VfB hat seinen Flow verloren und wichtige Siege gegen die Konkurrenz leichtfertig hergegeben. Somit kann von einer kleinen Negativserie gesprochen werden.
Sollten die Schwaben am Dienstag (04.02.) im Viertelfinale gegen Augsburg erneut verlieren und aus dem DFB-Pokal ausscheiden, wird aus der kleinen Negativserie schnell eine große. "Wir werden besser spielen müssen über 90 Minuten, um am Dienstag ins Halbfinale des DFB-Pokals einzuziehen", sagte Trainer Hoeneß selbstkritisch. "Ich sehe die Chance, am Dienstag das Momentum wieder aufzubauen." Die VfB-Fans können also nur hoffen, dass die Schwaben ihren Flow gegen Augsburg wiederfinden.



