Kampfansage vor Pokal-Halbfinale: VfB Stuttgart will „Historisches“ schaffen
Stuttgart. Der VfB Stuttgart kann offenbar nicht mehr gewinnen. Auch gegen die Eintracht aus Frankfurt mussten die Schwaben eine bittere 0:1-Niederlage hinnehmen und warten seit inzwischen sechs Ligaspielen auf einen Sieg. Mit nun elf Punkten Abstand auf die Hessen muss der VfB die Champions League wohl abhaken, auch die Europa League ist in weite Ferne gerückt. Doch eine große Chance, die Saison zu einem guten Ende zu bringen, ist noch da: das Pokalfinale in Berlin. Dafür muss der VfB aber das „Spiel des Jahres“ am Mittwoch (02.04.) gewinnen - nämlich das Halbfinale gegen RB Leipzig.
Die Champions League ist für den VfB Stuttgart wohl futsch
Die Enttäuschung war den Verantwortlichen im Deutsche-Bank-Park ins Gesicht geschrieben. An dem 0:1 in Frankfurt hatten Fabian Wohlgemuth und Sebastian Hoeneß offensichtlich zu knabbern. Und die Wahrscheinlichkeit, es am Ende der Saison in die Champions League zu schaffen, wird nun immer unwahrscheinlicher. „Nach der Niederlage heute brauchen wir von der Champions League erstmal nicht mehr reden“, sagte Fabian Wohlgemuth in der Mixed-Zone. Und auch Trainer Hoeneß sagte zum Thema Königsklasse: „Über die Champions League oder Derartiges zu sprechen, macht keinen Sinn. Es geht darum, mal wieder ein Spiel zu gewinnen.“
Zwar haben die Schwaben das internationale Geschäft als Ziel nie ausgegeben, doch nach dem starken Start ins Jahr 2025 und zwischenzeitlich Platz vier ist der aktuelle Absturz auf Rang zehn eine herbe Enttäuschung. Der VfB Stuttgart läuft Gefahr, die Saison 2024/25 in den Sand zu setzen. Das wäre dann der Fall, wenn die Schwaben am Ende die Qualifizierung fürs internationale Geschäft verpassen. Doch eine Chance bleibt noch, die Saison im Falle einer enttäuschenden Liga-Schlussphase zu retten: der Pokalsieg am 24. Mai in Berlin.
Pokal-Halbfinale gegen Leipzig: „Spiel des Jahres“ für den VfB
Am Mittwoch (02.04.) steht das Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig an, die sich just von ihrem Trainer Marco Rose getrennt haben. Gewinnt die Hoeneß-Elf das Heimspiel gegen die Sachsen, stünde der VfB zum ersten Mal seit dem Mai 2013 wieder im Pokalfinale. Außerdem könnten sich die Schwaben durch den Pokalsieg für die Europa League qualifizieren. In Stuttgart sind sich daher alles bewusst, was für eine Bedeutung die Partie am Mittwoch hat - Keeper Alexander Nübel etwa sprach bei VfB-TV vom „Spiel des Jahres“.
Auch die VfB-Fans, die in Frankfurt zahlreich vertreten waren, pushten die Mannschaft nach der Niederlage. „Wir hol’n den Pokal“ hallte es nach Abpfiff durchs Stadion, die Hoeneß-Elf wurde mit tosendem Applaus in die Kabine verabschiedet. „Die Fans spüren, dass der Zuspruch und die Unterstützung mit Blick auf Mittwoch extrem wichtig ist“, sagte Wohlgemuth nach dem Spiel. „Die Fans spielen eine sehr wichtige Rolle und die waren heute mit viel Fingerspitzengefühl unterwegs. Die Spieler hatten das Gefühl, dass sie positiv aufgebaut wurden.“
Hoeneß will sich Pokalfinale in Berlin „nicht nehmen lassen“
Auch Sebastian Hoeneß sagte mit Blick auf das Halbfinale auf der Pressekonferenz: „Wir haben eine Riesenchance am Mittwoch. Jetzt geht es als Club darum, alle Kräfte zu bündeln und dieses Spiel groß werden zu lassen.“ Sein Team könne mit dem Einzug ins Pokalfinale „Historisches“ schaffen. Und der Trainer schickte auf dem Pressepodium eine Kampfansage hinterher: Das Pokalfinale in Berlin werde sich der VfB „nicht nehmen lassen.“ Und das „trotz der unbefriedigenden Situation“, die das Team in der Liga aktuell erlebe.
Klar ist aber auch: Das Pokalfinale erreichen die Schwaben nur durch einen Heimsieg gegen RB Leipzig - und das „Siegen“ war in den vergangenen Wochen nicht gerade die Kernkompetenz der Hoeneß-Elf. Der Trainer sagt daher: „Es wird darum gehen, sofort den Schalter umzulegen. Ich mache mir keine Sorgen, die Jungs werden eine gute Reaktion zeigen. Wir werden am Mittwoch ein Spiel machen, wo wir zeigen, was uns dieses Spiel bedeutet.“