VfB Stuttgart

Kritik nach Trainer-Wechsel beim VfB: So lief die Entlassung von Bruno Labbadia

Bruno Labbadia
Co-Trainer Bernhard Trares und Chefcoach Bruno Labbadia sind beim VfB bereits wieder Geschichte. © Danny Galm

Am Dienstagmittag (04.04.) hat der VfB Stuttgart seinen neuen Trainer vorgestellt: Sebastian Hoeneß ersetzt Bruno Labbadia, der am Montagnachmittag (03.04.) entlassen worden war. Auf der Pressekonferenz bezogen auch Fabian Wohlgemuth und Alexander Wehrle Stellung zu den vergangenen Tagen. Wie lief die Trennung von dem 57-Jährigen? Wie begründen die Verantwortlichen das Labbadia-Aus? Und welche Kosten entstehen durch die Entlassung? Wir klären auf.

"Ergebnisse haben nicht mehr gepasst": Wehrle verteidigt Labbadia-Aus

Bruno Labbadia ist nicht mehr Trainer des VfB. Bei nur noch acht verbleibenden Spielen sahen sich die Verantwortlichen im roten Clubhaus gezwungen, die Notbremse zu ziehen. "Wir haben bis zuletzt auf eine Trendwende gehofft", so Fabian Wohlgemuth auf einer Pressekonferenz. Daher habe man den Cheftrainer nicht schon in der Länderspielpause entlassen, man wollte dem 57-Jährigen gegen Union eine letzte Chance geben.

"Die Trennung ist uns sehr schwergefallen", schob der Sportdirektor hinterher. Eine Trennung sei angesichts der ausbleibenden Erfolge aber unausweichlich gewesen. "Die Ergebnisse haben einfach nicht mehr gepasst. Es war eine Entscheidung im Sinne des Clubs, da darf es nicht um persönliche Befindlichkeiten gehen", erklärte CEO Alexander Wehrle.

Obwohl die Schwaben durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit hatten, um sich mit einer möglichen Labbadia-Entlassung zu beschäftigen, wirkten die vergangenen Tage alles andere als korrdiniert und geplant. Obwohl bereits nach dem Union-Spiel spekuliert wurde, dass Labbadia vor dem Aus steht, leitete der Cheftrainer noch das Ersatzspielertraining am Sonntag - ein skurrile Situation. Alexander Wehrle und Fabian Wohlgemuth verteidigten auf der Pressekonferenz den zeitlichen Ablauf.

VfB-Ausschuss stimmte wohl bereits am Sonntag über Hoeneß ab

"Wir haben uns direkt nach dem Spiel in Berlin zusammengesetzt und die aktuelle Lage analysiert", so Wohlgemuth. Nach dieser Analyse und einem Gespräch mit den Beratern (wohl Sami Khedira und Philip Lahm) habe man sich relativ schnell mit Sebastian Hoeneß getroffen. "Wir hatten sehr intensive Gespräche mit ihm", erklärte CEO Wehrle den Ablauf. 

Am Sonntag soll es dann zur Abstimmung mit dem Präsidial-Ausschuss gekommen sein, der aus drei Personen aus dem Aufsichtsrat besteht. "Zum einen haben wir über die Entlassung von Bruno Labbadia abgestimmt, zum anderen über die Einstellung von Sebastian Hoeneß", so Wehrle.

"Wir haben intern alles offen und transparent kommuniziert, jeder wusste über unsere Schritte Bescheid", verteidigte Wohlgemuth den zwei Tage lang dauernden Prozess. Außerdem habe man zu jedem Zeitpunkt offen mit Bruno Labbadia kommuniziert. "Wir haben uns am Montag bei mir zuhause mit Bruno getroffen und ihn über die Entlassung informiert", so Vorstandsboss Wehrle.

Was kostet den VfB die Trennung von Labbadia?

Trotz allem wirkten Wehrle und Wohlgemuth auf der Pressekonferenz kurz angebunden. Einer direkten Frage, ob die Labbadia-Verpflichtung im Rückblick ein Fehler war, wich Alexander Wehrle aus. Auch Fabian Wohlgemuth umschiffte teils gekonnt, teils aber auch plump die Fragen der anwesenden Journalisten. So richtig in die Karten wollte sich keiner der Verantwortlichen blicken lassen.

Immerhin bestätigte der Vorstandsboss, dass der Vertrag mit Labbadia aufgelöst wurde. "Wir haben uns bereits im Dezember auf eine Abfindungsregelung geeinigt." Auch für den Fall, dass der 57-jährige Ex-Trainer noch in der laufenden Bundesliga-Saison entlassen wird. Daher sei die Trennung für den VfB "fair und gut" gelaufen.

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