Nach Istanbul ist vor Mainz: Der VfB Stuttgart will die Lektion direkt umsetzen
Istanbul/Stuttgart. Der VfB Stuttgart wird am Freitagnachmittag (24.10.) gegen 16 Uhr aus Istanbul zurückerwartet – müde, leicht frustriert, aber mit einem klaren Auftrag: Die Lehren aus dem Hexenkessel von Fenerbahce umzusetzen. Die 0:1-Niederlage in der Europa League hat den Schwaben einmal mehr gezeigt, worauf es auf internationalem Parkett ankommt: Abgeklärtheit, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, auch in hitzigen Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen. All das fehlte in Istanbul, und der VfB will nun beweisen, dass er daraus gelernt hat.
Noch am Freitagmorgen absolvierte die Mannschaft von Sebastian Hoeneß eine Trainingseinheit in der Türkei, bevor es am Mittag zurück nach Stuttgart ging. Am Samstag steht dann das Abschlusstraining in Bad Cannstatt auf dem Programm – als letzte Vorbereitung für das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Sonntag um 17.30 Uhr in der ausverkauften MHP-Arena.
In der Liga zuletzt vier Siege in Folge für den VfB
„Heute Abend sind wir enttäuscht, aber am Sonntag geht es weiter – und dann werden wir wieder ein leidenschaftliches Spiel unserer Mannschaft sehen“, betonte Vorstandschef Alexander Wehrle nach dem Bankett in Istanbul. Hoeneß fügte hinzu: „Wir haben mutig gespielt, aber uns hat in entscheidenden Momenten der letzte Push gefehlt. Jetzt müssen wir die Punkte in der Bundesliga holen.“
Tatsächlich läuft es in der Liga bislang sehr ordentlich: vier Siege in Folge, Platz drei, eine Serie, die man unbedingt fortsetzen möchte. Mainz 05 wird dabei kein einfacher Gegner, aber die Rheinhessen bieten gleichzeitig die Chance, wieder Selbstvertrauen zu tanken. Für Spieler wie Angelo Stiller, die in Istanbul zwischen Pech und Ungeschick standen, ist es die Gelegenheit, zurück ins Spiel zu finden und als Taktgeber zu glänzen.
Die Vorbereitung wird dabei nicht nur körperlich, sondern auch mental sein: Hoeneß wird seine Spieler daran erinnern, dass es gegen Mainz nicht nur auf Technik und Tempo ankommt, sondern auch auf Cleverness und Durchsetzungsvermögen – genau jene Eigenschaften, die in Istanbul gefehlt haben.
Auch Mainz war am Donnerstag international im Einsatz
Die Mainzer reisen derweil gestärkt von ihrem jüngsten Europapokal-Ausflug an. Bo Henriksen war sichtlich zufrieden mit dem 1:0-Sieg gegen HSK Zrinjski Mostar am Donnerstagabend (23.10.), auch wenn das Spiel kaum etwas für Ästheten war. „Es war ein überragender Abend für uns, natürlich können wir das mitnehmen“, sagte der dänische Trainer. Um den Spagat zwischen Bundesliga und Conference League zu meistern, rotierte Henriksen gleich neun Neue in die Startelf und schonte damit Leistungsträger für das kommende Wochenende. Matchwinner war Stürmer Nelson Weiper, der das Tor des Tages erzielte. „Wir müssen jetzt auch in der Bundesliga punkten, aber der Sieg pusht uns natürlich“, kommentierte Weiper.
Für den VfB bedeutet das: Die Mainzer treten motiviert und selbstbewusst an, sind aber in der Bundesliga nach wie vor verletzlich. Spieler wie Nadiem Amiri oder Paul Nebel werden wohl zurück in der Startelf stehen, während jüngere Kräfte wie Weiper, Bobzien oder Potulski Selbstvertrauen aus den Europapokal-Spielen mitbringen. Hoeneß weiß: Mainz ist gut vorbereitet, clever organisiert und wird seine Chance suchen, gegen Stuttgart zu bestehen. Für die Schwaben gilt es daher, die Lehren aus Istanbul zu verinnerlichen: Ruhe bewahren, den Punch zurückbringen und Cleverness mit Leidenschaft verbinden.
So könnten die Teams starten
VfB Stuttgart: Nübel - Vagnoman, Jeltsch, Jaquez, Hendriks - Chema, Stiller - Bouanani, El Khannouss, Führich - Tiago Tomas
1. FSV Mainz 05: Zentner - da Costa, Hanche-Olsen, Kohr - Widmer, Kai. Sano, Amiri, Mwene - Nebel, Hollerbach - Weiper
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)




