VfB Stuttgart

Pyro-Show vor Champions-League-Spiel des VfB gegen Bergamo: Was dem Klub droht

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Die VfB-Fans zündeln vor dem Anpfiff der Partie gegen Bergamo. © Danny Galm

Die Fans des VfB Stuttgart haben die MHP-Arena kurz vor am Anpfiff der Champions-League-Partie gegen Atalanta Bergamo am Mittwochabend (06.11.) sprichwörtlich in einen Hexenkessel verwandelt. Dutzende Fackeln wurden gezündet, dazu stieg dichter roter Rauch auf. Auch während der Partie, die Schwaben verloren am Ende mit 0:2, wurde in der Cannstatter Kurve immer wieder gezündelt, woraufhin Stadionsprecher Holger Laser immer wieder auf das Feuerwerks-Verbot hinweisen musste. Auch auf Italienisch wurden die Durchsagen übersetzt. 

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Die große Pryo-Show dürfte ein teurer Spaß für den Verein werden. „Lighting of fireworks“ ist laut den UEFA Disciplinary Regulations Artikel 16 (2) verboten - genau wie in Bundesliga und DFB-Pokal. „Die gastgebenden Vereine und Nationalverbände sind für die Ordnung und Sicherheit im Stadion und um das Stadion herum vor, während und nach den Spielen verantwortlich“, heißt es dort.

Verletzte durch Pyrotechnik im VfB-Stadion

Am Donnerstagnachmittag wurde zudem bekannt: Die Stuttgarter Fans zündeten während der gesamten Spielzeit Brennkörper in dreistelliger Anzahl ab und brachten so auch weitere Zuschauer im Stadion in Gefahr. "Im Verlauf der zweiten Halbzeit, gegen 22.20 Uhr, warf ein bislang Unbekannter einen brennenden Bengalo aus der Kurve in Richtung Spielfeld und traf einen Balljungen am Hals", heißt es von der Polizei. Wie die Beamten weiter mitteilten, zog sich eine weitere Person durch das Abbrennen von Pyrotechnik Verbrennungen zu. Zwei weitere Personen mussten durch den entstandenen Rauch ärztlich behandelt werden.  

Strafen für Pyrotechnik im Stadion: Was dem VfB Stuttgart drohen könnte

Die Klubs haften für die Vorfälle und können mit „disziplinarischen Maßnahmen und Weisungen“ belegt werden. Wie zum Beispiel der FC Bayern, der Anfang des Jahres wegen Fehlverhaltens seiner Fans in der Champions League hart bestraft worden ist. Bei einem Auswärtsspiel durften die Münchner keine Tickets an ihre Anhänger ausgeben. Zudem verhängte die UEFA eine Geldstrafe in Höhe von 50.750 Euro.

Die Bayern spielten damals jedoch auf Bewährung: Die FCB-Fans hatten im Februar 2024 bei Lazio Rom Pyrotechnik abgebrannt und Gegenstände geworfen. Die UEFA verhängte daraufhin eine Strafe, die nach der Gruppenphase noch zur Bewährung ausgesetzt worden war: Im Oktober hatten Bayern-Anhänger laut einem ZDF-Bericht beim Auswärtsspiel gegen den FC Kopenhagen (2:1) ebenfalls Feuerwerkskörper abgebrannt und Gegenstände geworfen.

Die Disziplinarkommission des europäischen Verbandes wird sich also auch mit den Vorfällen vom Mittwochabend befassen. Welche Strafe dabei auf den VfB zukommt, ist aus den Regularien nicht klar ersichtlich. Mit einigen tausend Euro sollten die Schwaben aber rechnen. Panathinaikos musste wegen Pyro-Vergehen während eines Conference-League-Matches unlängst 14.000 Euro an die UEFA zahlen, Atletic Bilbao 30.000 Euro.

So hoch sind die Strafen in der Bundesliga

In der Bundesliga gibt es für derlei Feuerspektakel einen klar definierten Strafenkatalog. Der sieht für das Entzünden von pyrotechnischen Gegenständen grundsätzlich eine Geldstrafe vor: 1000 Euro je Gegenstand in der 1. Bundesliga, 600 Euro in der 2. Liga und 350 Euro in der 3. Liga. Böller zählen dabei ebenso zu Pyrotechnik.

Sollten die UEFA-Verantwortliche ähnlich hohe Busgelder ansetzen, dürfte es für den VfB sehr teuer werden. Schließlich kam man am Mittwochabend in Bad Cannstatt fast nicht mit beim Zählen der abgebrannten Fackeln. Auch wurden offensichtlich mehrere Personen verletzt, was sich ebenfalls auf die Höhe der Strafe auswirken dürfte.