Ratlosigkeit beim VfB nach Absturz auf Rang 18: Wie soll das bloß weitergehen?
Der VfB Stuttgart ist Tabellenletzter. Durch die 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg stürzen die Schwaben auf Rang 18 ab. Nach dem Spiel suchten die Verantwortlichen beim VfB vergeblich nach Antworten für diese Nicht-Leistung. Es herrscht große Ratlosigkeit am Neckar.
Enttäuschung pur: Der VfB ringt um Antworten
Fabian Wohlgemuth stellte sich nach dem Wolfsburg-Spiel ungewöhnlich spät den Fragen der anwesenden Journalisten. Der Grund: „Wir sind nach dem Spiel in der Trainer-Kabine zusammengesessen und haben uns ein Stück weit angeschwiegen“, so der Kaderplaner.
Es sei normal, dass er sich nach dem Spiel mit dem Trainerteam treffe. „Wir gehen dann nochmal die wichtigen Spielszenen durch. Heute hat es aber länger gedauert, weil wir sehr enttäuscht waren.“
Man kann sich ganz gut ausmalen, wie Bruno Labbadia, sein Trainerteam und Wohlgemuth nach dem Spiel in der Trainer-Kabine in der Mercedes-Benz Arena zusammensaßen. Fassungslos, nach Antworten ringend, ernüchtert von der Leistung ihrer Mannschaft. „Uns war bewusst, dass das Spiel heute ein wichtiges war“, so der Sportdirektor. Wie kann es dann sein, dass die Mannschaft so schlecht performt? Versagen dem VfB im Abstiegskampf die Nerven.
Den VfB-Profis fehlt es an Entschlossenheit und Enerige
„Klar hat das was mit den Nerven zu tun, das ist symptomatisch für den Abstiegskampf.“ Auch Trainer Bruno Labbadia stimmte seinem Sportdirektor bei, seinen Spielern habe die Energie gefehlt. Wohlgemuth ging sogar noch eine Stufe weiter: „Die Entschlossenheit, um das Spiel zu gewinnen, war heute in vielen Momenten nicht sichtbar.“
Dieser Satz lässt tief blicken in den derzeitigen Gemütszustand an der Mercedesstraße. Nicht nur, dass im Stuttgarter Umfeld nach dem gellenden Pfeifkonzert die Stimmung kippen könnte. Allein die Tatsache, dass es einer Mannschaft im Abstiegskampf an „Energie“ und „Entschlossenheit“ fehlt, ist ernüchternd. Denn während in den letzten Spielen zwar nicht das Ergebnis, aber immerhin die Leistung passte, stimmte an diesem sonnigen Samstagnachmittag absolut gar nichts.
Vor allem in der Offensive. Außer einem Dias-Abschluss in der 15. Minute lief im Angriff absolut gar nichts zusammen. „Wir hatten keine Überzeugung in unseren Offensiv-Aktionen. Im Grund hatten wir keine ernsthafte Torchance“, so Wohlgemuth. Angreifer Serhou Guirassy fehlt dem Stuttgarter Angriffsspiel an allen Ecken und Enden, seine Kollegen können ihn nicht mal ansatzweise ersetzen.
VfB-Trainer Bruno Labbadia steht nicht zur Diskussion
So steht der VfB neun Spieltage vor Schluss vor einem Berg an Arbeit. Erst ein Liga-Sieg unter Labbadia, keine offensive Durchschlagskraft, eine Mannschaft ohne Energie und Entschlossenheit, Tabellenplatz 18 – und ein ratloser Trainer und Sportdirektor. Wie soll das weitergehen? Die Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen, standen in dieser Saison noch nie so schlecht.
„Die Situation ist aktuell sehr schwierig“, meint selbst der Sportdirektor. „Es geht jetzt darum, in der Länderspielpause die Mannschaft aufzurichten.“ Doch wie soll das gehen, wenn fünf der zehn Feldspieler, die gegen Wolfsburg auf dem Platz standen, zu ihren Nationalteam reisen? „Die Pause ist da, wir können es nicht ändern. Deswegen werden wir bestmöglich damit umzugehen“, so Wohlgemuth.
Der Trainer jedenfalls steht nicht zur Diskussion. Auf die Frage hin, ob der Stuhl von Bruno Labbadia wackelt, sagte Wohlgemuth nur: „Steht nicht zur Debatte.“ Auch der VfB-Coach selbst sagte auf der Pressekonferenz, dass er sich keine Sorgen um seinen Job mache. Den Schwaben bleiben also 14 Tage Zeit, um die offenen Fragen nach dem Wolfsburg-Spiel zu beantworten. Die schlechte Nachricht für die Verantwortlichen: Davon gibt es eine ganze Menge.
VfB-Profis auf Länderspielreise
Gleich sieben Profis werden zu ihren Nationalteams reisen und spielen: Josha Vagnoman (DFB-Elf), Wataru Endo und Hiroki Ito (Japan), Konstantinos Mavropanos (Griechenland), Borna Sosa (Kroatien), Silas (Kongo) und Alou Kuol (U23 Australien). Auch Serhou Guirassy wird für ein paar Tage zur guineischen Nationalmannschaft reisen. Der Stürmer wird aber nicht spielen und von einem Athletiktrainer des VfB begleitet, um weiter an seinem Reha-Programm zu arbeiten.