VfB Stuttgart

Reifeprüfung gegen Union bestanden: Der neue VfB Stuttgart beeindruckt die Liga

Fußball Union Berlin vs. VfB Stuttgart
Treffsicherer Joker und Abwehrkante unter sich: Die VfB-Profis Silas und Zagadou feiern den 3:0-Sieg gegen Union Berlin. © Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart reitet weiter auf der Erfolgswelle. Der verdiente 3:0-Sieg bei Union Berlin war bereits der sechste Sieg in Folge, die Schwaben grüßen weiter von Tabellenplatz zwei. Die Partie bei den Eisernen zeigte aber vor allem: Der VfB hat die Reifeprüfung an der Alten Försterei beeindruckend bestanden und ist dabei auch noch den nächsten Entwicklungsschritt gegangen. Über ein Team, das scheinbar allen Widerständen trotzt - und nicht wiederzuerkennen ist.

Reif, erwachsen und widerstandsfähig: Wie der VfB Stuttgart Union Berlin besiegt hat

Nicht lange ist es her, da stand der VfB Stuttgart am Abgrund. Am 1. April 2023 verloren die Schwaben mit 0:3 bei Union Berlin, es war das letzte Spiel des erfolglosen Trainers Bruno Labbadia. Rund ein halbes Jahr nach der bitteren Pleite fertigte der VfB den Champions-League-Teilnehmer verdient mit 3:0 ab – verkehrte Welt. 45 Minuten nach Abpfiff erinnerte sich Fabian Wohlgemuth an die schwierige Zeit zurück. „Vor sechs Monaten standen wir noch unter anderen Vorzeichen hier“, sagte der Sportdirektor in der Mixed-Zone.

Doch inzwischen hat sich (fast) alles geändert. Labbadia-Nachfolger Sebastian Hoeneß hat dem VfB neues Leben eingehaucht, die Mannschaft zeigt ein komplett anderes Gesicht. „Wir haben heute den nächsten Entwicklungsschritt gemacht, der uns stabilisiert und weiter festigt“, meinte Wohlgemuth. „Das war eine absolut reife Leistung, dazu noch in dem Stadion und gegen diese ruppige und robuste Unioner Mannschaft.“

Der Erfolg in Köpenick zeigt: Der VfB Stuttgart ist erwachsen geworden - und scheint inzwischen allen Widerständen trotzen zu können. Könnte die Länderspielpause den Schwaben den Wind aus den Segeln genommen haben? Pustekuchen! Top-Torjäger Serhou Guirassy muss verletzt raus? Egal, die Einwechselspieler treffen! Schafft es Union, die Schwaben mit ihrer aggressiven Spielweise zu erdrücken? Nicht mit Dan-Axel Zagadou, Waldemar Anton und Co.! Bricht der VfB unter dem Druck der Unioner in der zweiten Halbzeit zusammen? Fehlanzeige!

"Man muss sich kneifen, ob das wirklich real ist": Der VfB Stuttgart begeistert

Es erscheint fast absurd und surreal, wie widerstandsfähig und robust sich die Schwaben im Stadion an der Alte Försterei präsentierten. Kein VfB-Profi wurde hektisch oder nervös, beim 3:0 durch Deniz Undav zerlegten die Schwaben den Gegner in alle Einzelteile. Der Boulevard würde schreiben: im Stile eine Spitzenmannschaft. „Das war sehr reif und sehr erwachsen. Von einer Spitzenmannschaft können wir dann in der Rückrunde sprechen, wenn wir immer noch da sind, wo wir jetzt sind“, meinte Fabian Wohlgemuth mit einem Schmunzeln.

Gerade einmal drei Monate ist es her, dass der VfB nach der geschafften Relegation in seiner Saisonanalyse bilanzierte: Wir brauchen mehr Stabilität, Widerstandsfähigkeit und müssen effizienter werden. All das legten die VfB-Profis gegen Union Berlin an den Tag. Und nicht nur die mitgereisten Fans rieben sich nach der Partie die Augen. Selbst Maximilian Mittelstädt meinte nach Abpfiff: „Momentan scheint vieles surreal. Man muss sich manchmal kneifen, ob das wirklich real ist.“

Höhenflug des VfB ist kein Zufall mehr: Trainer Hoeneß bleibt angriffslustig

Ja, es ist real. Und wie es scheint, müssen oder dürfen sich die Anhänger der Schwaben an diesen neuen VfB Stuttgart gewöhnen. Denn eine Momentaufnahme ist dieser Höhenflug mit Sicherheit nicht mehr. Der in der Vergangenheit arg gebeutelte Club aus Bad Cannstatt legt eine Siegesserie hin, die kein Zufall mehr ist. Und Trainer Sebastian Hoeneß meinte auf der Pressekonferenz angriffslustig: „Wir haben Bock darauf, diese zu verlängern.“

Gelingen soll das bereits im nächsten Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim. Am Samstag (28.10.) empfangen die Schwaben die ebenfalls stark gestarteten Kraichgauer. Und Fabian Wohlgemuth meint trotz des inzwischen bestätigten wochenlangen Ausfalls von Angreifer Serhou Guirassy: „Wir haben einige, die gegen Hoffenheim besonders motiviert sind.“ Allen voran Trainer Hoeneß und Angelo Stiller. Zudem geht es gegen Ex-Trainer Pellegrino Matarazzo, der sich den neuen VfB in der MHP-Arena aus nächster Nähe anschauen darf.

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