VfB Stuttgart

Sankoh, Silas, Perea, Ulrich und Co: Wie läuft es bei den VfB-Leihspielern?

Mohamed Sankoh VfB
VfB-Leihspieler Mohamed Sankoh kommt in Italien nicht zum Zug. © Heiko Potthoff

Stuttgart. Sieben Leihspieler hat der VfB Stuttgart aktuell in seinen Reihen. Spieler wie Mohamed Sankoh, Laurin Ulrich oder Juan José Perea dürfen sich in der Saison 2024/25 in der Fremde beweisen. Verbunden mit der Hoffnung, in der neuen Saison eine gewichtigere Rolle im Kader des Champions-League-Teilnehmers zu spielen als bisher. Wir nehmen die Leihspieler in den Blick und fragen uns: Wie läuft es bei den Profis? Spoiler: Es könnte besser laufen - bis auf zwei Ausnahmen.

Leihspieler des VfB Stuttgart: Wie ist der aktuelle Stand?

Für den VfB Stuttgart geht es nach der Länderspielpause in den Endspurt des Jahres 2024. Mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (23.11.) starten die Schwaben in eine wichtige Phase: Wo kann sich die Hoeneß-Elf in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Königsklasse platzieren? In jedem Wettbewerb bieten sich den Schwaben machbare Aufgaben, die Vorzeichen könnten schlechter sein. Das kann man von den Leihspielern des VfB Stuttgart nicht behaupten, die bis auf zwei Ausnahmen bei ihren Teams kaum eine Rolle spielen. Wir schauen uns die Situation der Leihprofis genau an.

Mohamed Sankoh (Cosenza Calcio): Kaum Einsatzzeiten in der italienischen Serie B

Er galt als einer der jungen Profis, in den viele VfB-Fans bis zuletzt viel Hoffnung gesteckt haben: Mohamed Sankoh. "Hätte sich Sankoh damals gegen Fürth nicht verletzt ..." war und ist ein viel zitierter Satz unter den Stuttgarter Anhängern. Die Verletzung im Sommer 2021 habe dem heute 21-Jährigen den großen Sprung zum Bundesliga-Profi verwehrt. Mag so sein, doch die Realität ist eine andere: Sowohl in den Vorbereitungen der Jahre 2022 als auch in 2023 und 2024 konnte sich der schnelle Angreifer in Stuttgart nicht durchsetzen .

In diesem Sommer wurde Sankoh daher erneut verliehen. In der zweiten italienischen Liga sollte der Niederländer bei Cosenza Calcio viele Einsatzminuten sammeln - und sich so für ein dauerhaftes Engagement beim VfB empfehlen. Doch daraus wird aktuell nichts, ganz im Gegenteil: In der Serie B kam Sankoh bisher nur auf fünf Teilzeit-Einsätze, in einer Partie stand der 21-Jährige immerhin in der Startelf. Die Ausbeute ist mager: Kein Tor, keine Torbeteiligung. In den letzten sieben Partien von Cosenza sammelte der Leihspieler nur 41 Einsatzminuten. Die Leihe ist bis dato also ein Flop, der erhoffte Durchbruch blieb (bislang) aus. Das haben sich sowohl der VfB als auch der Profi selbst sicher ganz anders vorgestellt.

Laurin Ulrich (SSV Ulm): Nur 13 Spielminuten in der 2. Bundesliga

Im Sommer entschied sich Laurin Ulrich - trotz der Option, mit dem VfB II in der 3. Liga zu spielen - für einen Tapetenwechsel: Beim Aufsteiger SSV Ulm wollte der 19-Jährige seine ersten eigenen Schritte gehen. Raus aus dem NLZ des VfB Stuttgart, eine neue Herausforderung. Ein logischer wie nachvollziehbarer Schritt, der sich allerdings bislang noch nicht bezahlt macht.

Ulrich kam in der 2. Bundesliga in zwölf Spieltagen erst auf ganze 13 Spielminuten. Der Mittelfeldspieler wurde nur dreimal in der Schlussphase eingewechselt. Kaum verwunderlich also, dass der Youngster noch keine Torbeteiligung vorweisen kann. Beim VfB Stuttgart überlegt man daher, die Leihe vorzeitig zu beenden. Eine Möglichkeit wäre, in der 3. Liga für die zweite Mannschaft der Schwaben regelmäßig zum Einsatz zu kommen. Die Gespräche laufen - die Entscheidung trifft aber letztlich Laurin Ulrich.

Juan José Perea (FC Zürich): Stammspieler in der Schweizer Liga

Im Gegensatz zu Ulrich und Sankoh läuft die Leihe bei Juan José Perea bisher erfolgreich. Beim FC Zürich ist der 24-Jährige ein wichtiger Stammspieler: In 14 Ligaspielen stand der Angreifer elf Mal in der Startelf, zwei Spiele verpasste er aufgrund eines Platzverweises und einer Gelbsperre. Perea erzielte dabei sechs Tore und konnte einen Treffer auflegen. Die Leihe verläuft also nach Plan - und der Kolumbianer dürfte sich so auf den Zettel von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zurückgespielt haben.

Luca Pfeiffer (Karlsruher SC): Pleiten, Pech und Pannen

Wenn es nicht läuft, dann läuft es einfach nicht. Diese Lebensweisheit muss Luca Pfeiffer aktuell auf die harte Tour lernen. In der Vorbereitung setzte den Angreifer ein Mittelfußbruch außer Gefecht, weshalb der 28-Jährige beim VfB schnell auf dem Abstellgleis landete. Als er dann beim KSC gerade so in Form kam und am vergangenen Spieltag gegen Preußen Münster (10.11.) zum ersten Mal in der Startelf stand, erwischte es den Stürmer erneut: Bänderverletzung im Sprunggelenk.

Der Karlsruher SC vermeldete nach dem Münster-Spiel, dass Pfeiffer "in den nächsten Tagen kürzertreten" müsse. Das Ligaspiel am Samstag (23.11.) in Fürth verpasst der Angreifer mit Sicherheit. Wie lange es dann braucht, bis sich der Leihspieler wieder in die Pole-Position beim KSC gespielt hat, ist fraglich. Bislang läuft die Leihe nach Baden also alles andere als erfolgreich. Die Hoffnung, dass Luca Pfeiffer in der zweiten Saisonhälfte gesund bleibt und so beim KSC Fuß fassen kann, ist aber noch da.

Woo-yeong Jeong (Union Berlin): Solide Rolle bei Bundesliga-Club

Beim VfB Stuttgart kam Woo-yeong Jeong nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus. Unter Sebastian Hoeneß wurde der Südkoreaner oft eingewechselt, zu mehr reichte es aber nicht. Daher wurde der offensive Mittelfeldspieler zum Liga-Konkurrenten nach Berlin verliehen. Dort kommt der 25-Jährige deutlich öfter zum Einsatz als noch in Stuttgart - und steht meist in der Startelf.

Von daher hat sich die Leihe für den Rechtsfuß eigentlich schon gelohnt - vom großen Durchbruch kann aber trotzdem keine Rede sein. Für Union erzielte Jeong gegen Hoffenheim den bislang einzigen Treffer, sonst trat der Südkoreaner eher als grundsolider Bundesliga-Spieler in Erscheinung. Ein entscheidender Faktor für Union war er bislang aber nicht - muss er aber nicht. Denn vielleicht kann genau das die Rolle von Woo-yeong Jeong sein: ein verlässlicher und solider Bundesliga-Profi.

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Silas (Roter Stern Belgrad): Tor gegen den großen FC Barcelona

Für Silas Katompa Mvumpa hat sich die Leihe nach Belgrad definitiv gelohnt. Wohlwissend, dass er im Hoeneß-System in Stuttgart keine große Rolle spielen wird , wechselte der flinke Angreifer im Sommer nach Serbien. Bei Roter Stern kam der 26-Jährige in bislang sechs Ligaspielen auf drei Treffer und eine Vorlage. In vier Champions-Leauge-Spielen stand der Kongolese immer in der Startelf und erzielte gegen den FC Barcelona (2:5) sogar ein Tor. Wie es scheint, hat Silas in Serbien sein Glück (wieder) gefunden. In Stuttgart wird man den Leistungen des Angreifers sicherlich Betrachtung schenken - auch wenn eine Kaufoption einen endgültigen Abschied wahrscheinlich macht. In jedem Fall darf sich der Angreifer am kommenden Mittwoch (27.11.) im CL-Heimspiel gegen den VfB mit Belgrad zeigen. Und dürfte dann sicherlich extra motiviert sein.

Jovan Milosevic (FC St. Gallen): Verletzter Stürmer im Pech

Nach der Verpflichtung von Deniz Undav und der Leihe von El Bilal Touré war klar: Für Jovan Milosevic ist in dieser Saison kein Platz beim VfB Stuttgart. Daher wurde der junge Serbe in die Schweiz verliehen. Doch bei St. Gallen ist der 19-Jährige offenbar vom Pech verfolgt: Nachdem er in der Super League immer mehr zum Einsatz kam, verletzte sich der Stürmer bei einem Länderspiel mit der serbischen U21. Seitdem liegt Milosevic mit einer Knöchelverletzung flach - Rückkehr noch offen.

Trotz der bislang wenig erfolgreichen Leihe hält Fabian Wohlgemuth weiter große Stücke auf Jovan Milosevic: " „Jovan gehört zu den vielversprechenden Sturmtalenten in Europa", sagte der Sportvorstand der Stuttgarter Zeitung. Der VfB wolle dem Talent "die nötige Zeit geben, sich zu entwickeln". In Stuttgart steht daher fest: Der Stürmer soll im Sommer nicht abgegeben werden - egal wie die Leihe in der Schweiz weitergeht.

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