Umbruch im Aufsichtsrat: Diese Namen werden beim VfB Stuttgart jetzt gehandelt
Stuttgart. Der Aufsichtsrat des VfB Stuttgart wird sich im kommenden Jahr personell verändern – wieder einmal. Lutz Meschke und Franz Reiner legen ihr Amt zum 31. Dezember nieder. Erst im Juli 2025 wurden vier neue Aufsichtsräte in das Gremium gewählt. Ein paar Monate später muss Präsident Dietmar Allgaier schon wieder einen großen Umbruch abwickeln. Wie geht es im Aufsichtsrat (AR) nun weiter? Welche Personalien werden für die freigewordenen Posten gehandelt? Und wie steht es um den so wichtigen Präsidialausschuss, der ebenfalls vom Umbruch betroffen ist?
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Warum Franz Reiner und Lutz Meschke beim VfB Stuttgart fehlen werden
Das hat sich Dietmar Allgaier sicher anders vorgestellt. Als die Hauptversammlung der VfB Stuttgart 1893 AG zum 1. Juli 2025 vier neue Aufsichtsräte in das Gremium wählte, war noch nicht abzusehen, dass knapp ein halbes Jahr später erneut das Stühlerücken losgeht. Gerade erst eingespielt, steht der Aufsichtsrat erneut vor einem Neuanfang. Denn: Der Präsident verliert mit Franz Reiner und Lutz Meschke sowohl den ersten als auch den zweiten stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Dietmar Allgaier steht als Aufsichtsratsboss vor der schweren Aufgabe, die AR-Führungsebene komplett neu aufbauen.
Denn: Die Schwaben müssen künftig auf zwei erfahrene – wenn auch im Fall Lutz Meschke durchaus streitbare – Aufsichtsräte verzichten. Über seinen ersten Stellvertreter sagt Dietmar Allgaier: „Hochgeschätzt für seine Expertise, seine Impulse und seine Persönlichkeit im Aufsichtsrat darf sich Franz Reiner zu den Wegbereitern des modernen, wiedererstarkten VfB zählen.“ Dieser wird Allgaier künftig fehlen. Auch Lutz Meschke, ohne dessen Zutun es wohl nie zum Weltmarkenbündnis und dem Porsche-Einstieg beim VfB gekommen wäre, wird im Aufsichtsrat eine Lücke hinterlassen. Beide müssen den VfB-Aufsichtsrat verlassen, da sie bei Mercedes bzw. Porsche als Manager ausscheiden.
Porsche und Mercedes können selbst entscheiden, wer im VfB-AR sitzt
Allerdings: Der doppelte personelle Wechsel bietet auch Chancen. Mit neuen Gesichtern kommen zwangsläufig auch neue Ideen, Impulse und Visionen in das Gremium. Frischer Wind hat selten geschadet, das trifft auch auf den Aufsichtsrat des VfB Stuttgart zu, wie es vereinzelt aus dem Gremium zu hören ist. Die Frage ist nur: Wer wird die beiden freigewordenen Posten im Aufsichtsrat der VfB AG künftig besetzen? Die Nachfolge von Franz Reiner, der als Vertreter des Ankerinvestors Mercedes Benz im AR sitzt, ist bereits geklärt. Für den 58-jährigen Manager rückt Michael René Eisenmann, Vice President Sales Controlling Mercedes-Benz Cars, nach (zur Meldung auf der VfB-Homepage). Damit hält Mercedes Benz auch in Zukunft zwei Sitze im Aufsichtsrat.
Anders sieht es beim Autobauer aus Zuffenhausen aus: Wer beim VfB auf Lutz Meschke folgt, der Porsche zum Ende des Jahres verlassen wird, steht noch nicht fest. Nach Informationen unserer Redaktion findet bei dem Autobauer aktuell ein Prozess statt, der die Nachfolge klären soll. Bis Ende November steht der Nachfolger bei Porsche wohl fest. Das Spannende dabei: Der VfB Stuttgart kann bei der AR-Besetzung von Porsche nicht mitreden. Denn: Der Gesellschaftervertrag zwischen dem VfB Stuttgart und den beiden Ankerinvestoren Mercedes Benz und Porsche sieht vor, dass die Autobauer ihre zwei Aufsichtsräte jeweils selbst bestimmen und nominieren dürfen. Der VfB Stuttgart hätte nur dann ein Veto-Recht, wenn die beiden Kandidaten nicht dem Vorstand oder der Direktorenebene angehören. Letzteres trifft beispielsweise bei Mercedes-Manager Michael René Eisenmann, dem Ersatz für Franz Reiner, zu.
Wichtiger Präsidialausschuss: Diese Namen werden beim VfB gehandelt
Doch damit nicht genug: Neben den beiden Posten im Aufsichtsrat wird auch der so wichtige Präsidialausschuss des VfB Stuttgart zur Hälfte ausgetauscht. In genau diesem Ausschuss sitzen aktuell noch Franz Reiner und Lutz Meschke sowie Allgaier und Vizepräsident Andreas Grupp. Das vierköpfige Gremium ist als schnelle Eingreiftruppe dafür da, die Entscheidungen von Fabian Wohlgemuth oder Alexander Wehrle bei besonders dringlichen Angelegenheiten zu entscheiden, ohne dass gleich der ganze Aufsichtsrat anrücken muss. Damit kommt dem Präsidialausschuss etwa bei Transferentscheidungen ab einer gewissen Größenordnung eine gewichtige Rolle zu.
Die beiden Vertreter des VfB Stuttgart e.V. im Präsidialausschuss, Dietmar Allgaier und Andreas Grupp, müssen sich also nach zwei neuen Mitspielern umschauen. Fakt ist: Die beiden Posten müssen von einem Mercedes- und einem Porsche-Vertreter besetzt werden. Denn: Die beiden Autobauer haben sich beim millionenschweren VfB-Einstieg zusichern lassen, bei den wichtigen Entscheidungen mit am Tisch sitzen zu dürfen. Erste Namen werden nach unseren Infos bereits gehandelt. Klaus Rehkugler etwa gilt als heißer Mercedes-Kandidat, für Porsche dürfte wohl Albrecht Reimold in den Präsidialausschuss einziehen. Die beiden Manager sind bereits Mitglieder im VfB-Aufsichtsrat und dürften aufgrund ihrer langjährigen Gremienerfahrung wohl die erste Wahl sein.
Aufsichtsrat beim VfB Stuttgart: Bis Weihnachten dürften alle Fragen geklärt sein
Schlussendlich entscheidet die Hauptversammlung der VfB Stuttgart 1893 AG, wer ab dem 1. Januar im Präsidialausschuss der Schwaben sitzt. Nach Informationen unserer Redaktion kommt die Versammlung Ende Dezember zusammen. In dieser letzten Sitzung vor Weihnachten also sollen die Personalien abschließend geklärt werden und die beiden neuen Aufsichtsratsmitglieder begrüßt werden. Dietmar Allgaier dürfte dann hoffen, dass so schnell kein Aufsichtsratsmitglied mehr den Stuttgarter Bundesligisten verlässt – und der Präsident in einem halben Jahr nicht schon wieder einen Umbruch moderieren muss.
Das macht der Präsidialausschuss der VfB Stuttgart 1893 AG:
- Als schnelle Eingreiftruppe segnet der Präsidialausschuss Entscheidungen des VfB-Vorstands um Alexander Wehrle ab, wenn die Zeit drängt. Beispiel: In der hektischen Transferperiode etwa sind die vier Vertreter des Präsidialausschusses gefragt, wenn schnelle Entscheidungen mit Sportvorstand Fabian Wohlgemuth abgesprochen werden müssen.
- Im Präsidialausschuss sitzen je zwei Vertreter des VfB e.V. (Dietmar Allgaier und Andreas Grupp) sowie die beiden Vertreter der Ankerinvestoren Mercedes Benz und Porsche (aktuell noch Franz Reiner und Lutz Meschke).
- Bei Stimmengleichheit im Präsidialausschuss hat VfB-Präsident Dietmar Allgaier ein doppeltes Stimmrecht. Damit wird gewährleistet, dass der VfB e.V. als Mehrheitseigner an der VfB AG immer das letzte Wort hat.




