Ungewohnte Sorgen beim VfB: Spielerisch enttäuscht, erstmals kein Tor geschossen
Zum ersten Mal in dieser Saison hat der VfB Stuttgart enttäuscht. Beim 0:2 in Heidenheim zeigten die Schwaben ihre bis dato schlechteste Partie. Angelo Stiller und Co. waren in der Offensive harmlos und ideenlos, in der Defensive bei Standards zu anfällig. Nach einer spielerisch schwachen Vorstellung ohne eigenes Tor stand die zweite Liga-Niederlage in Folge zu Buche. Erstmals in dieser Saison müssen sich die Schwaben dadurch unangenehme Fragen gefallen lassen.
Erstmals kein eigenes Tor: VfB trifft gegen Heidenheim trotz großer Chancen nicht
Trotz des schwachen Spiels auf der Ostalb: Die Sorgen des waren definitiv schon einmal größer. Er hätte die kommende Partie gegen Borussia Dortmund am Samstag gern zu einer Art "Bonusspiel" gemacht, sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Die Chance dazu habe sein Team durch die unnötige Niederlage allerdings verpasst.
Entsprechend "bedient" sei er, meinte der sichtlich angefressene Coach nach dem Spiel beim 1. FC Heidenheim. Hoeneß' Ärger war nachvollziehbar. Und doch zeigt er in gewisser Weise auch, in welchen Sphären sich die Stuttgarter aktuell bewegen.
Den Anschluss an die Tabellenspitze hat der VfB vor dem Duell mit dem punktgleichen Vizemeister aus Dortmund etwas verloren. Die Stuttgarter sind aber immer noch Dritter - und dank ihres Traumstarts in die Saison nach wie vor weit entfernt von der Abstiegszone, in der sie sich zuletzt so regelmäßig aufgehalten hatten.
Erstmals im 24. Pflichtspiel unter Hoeneß gelang den Stuttgartern am Sonntag kein eigener Treffer. Erstmals unter dem 41-Jährigen verloren sie zwei Liga-Partien nacheinander. Wie beim 2:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim eine Woche zuvor verschossen sie - diesmal durch Silas (57. Minute) - einen Elfmeter. Erstmals seit langer Zeit enttäuschten sie spielerisch über weite Strecken.
"Eines unserer schlechteren Spiele": Wie der VfB die Niederlage einordnet
Und dennoch besteht für die Schwaben kein Grund, direkt wieder hektisch zu werden. Hoeneß wollte die Niederlage daher auch nicht als Rückfall in alte Zeiten werten. Was ihren Einsatz betrifft, machte er seiner Mannschaft keinen Vorwurf. Es sei sicher "eines unserer schlechteren Spiele" gewesen, analysierte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Aber auch ihm war es wichtiger, "alles versucht" und "nicht abgeschenkt" zu haben.
In einem phasenweise turbulenten Spiel mit insgesamt fünf Lattentreffern hätten die Gäste in der Nachspielzeit fast noch den Ausgleich erzielt. So kassierten sie eine Pleite, die an ihrer Ehre kratzt, sie aber nicht gleich wieder in die größte Bredouille bringt.
VfB Stuttgart trifft auf den BVB: Kehrt Torjäger Serhou Guirassy zurück?
Mit minimal erhöhtem Druck gehen die Stuttgarter nun ins Spiel gegen den BVB, der beim 0:4 gegen den FC Bayern München am Wochenende eine Demütigung erlebte und am Dienstag noch in der Champions League gegen Newcastle United gefordert ist. Ein "ganz, ganz starker Gegner" sei das, sagte Wohlgemuth über die Dortmunder, die gut drei Wochen später schon wieder zum DFB-Pokal-Achtelfinale anreisen. Dennoch wirkte er zuversichtlich.
Ob der angeschlagene und angesichts der vergebenen Chancen gerade in Heidenheim schmerzlich vermisste Toptorjäger Serhou Guirassy am Samstag schon wieder mitwirken kann, ist offen. In Summe habe die Mannschaft den Ausfall des Angreifers in den vergangenen drei Pflichtspielen aber "gut kompensiert", meinte Wohlgemuth. Er blicke der Partie gegen Dortmund daher "positiv" entgegen. Die Stimmung beim VfB war schon deutlich schlechter.