Sieg gegen Bochum: Tief im Westen keimt die VfB-Hoffnung auf die Rettung
Unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß hat der VfB Stuttgart direkt zwei Siege eingefahren. Auf den Erfolg im Pokal beim 1. FC Nürnberg folgte am Ostersonntag der wichtige 3:2-Sieg im Kellerduell beim VfL Bochum. Weil die Schwaben das fußballerische Chaos der Bochumer in den Griff bekamen, keimt im Schwabenland die Hoffnung auf die direkte Rettung wieder auf.
Wie der VfB im Ruhrstadion dagegen gehalten hat
„In Bochum wird es um Stabilität und Kontrolle gehen, weil sie Chaos veranstalten wollen“, hatte Hoeneß vor dem Spiel im Pott gewarnt. Und er sollte recht behalten.
Bochum spielte angetrieben vom Heimpublikum im engen Ruhrstadion mit viel Intensität und noch mehr langen Bällen. Doch die gut gestaffelten Stuttgarter hielten im 1893. Bundesliga-Spiel ihrer Historie robust dagegen – und ließen so keine Unordnung aufkommen und das vom VfL angepeilte Chaos in der VfB-Defensive erst gar nicht entstehen.
„Wir waren von der ersten Minute sehr griffig“, meinte anschließend der umtriebige Flügelflitzer Chris Führich und auch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth war zufrieden mit der Arbeitsmoral seiner Truppe: „Wir wussten ja welche Wucht und Emotionalität uns erwarten würde.“
Was der Knackpunkt im Spiel war
Wild wurde es dann jedoch in Durchgang zwei. Erst glich Stöger vom Elfmeterpunkt den VfB-Führungstreffer von Ito aus (58.), ehe der nach einer Adduktoren-Verletzung wieder spielfitte Stürmer Serhou Guirassy umgehend für die erneute Gästeführung sorgte (60.).
„Alles darf passieren“, sagte Bochums Trainer Thomas Letsch anschließend, „aber nicht, dass du so schnell ein Tor bekommst.“ Und weil Josha Vagnoman nach einem Fehler von Bochums Keeper Manuel Riemann wenige Augenblicke später auf 3:1 stellte (63.), meinte VfL-Stürmer Philipp Hofmann später: „Wir haben innerhalb von fünf Minuten das Spiel hergegeben.“
Zwar konnte eben jener Hofmann in der 85. Minute noch auf 3:2 verkürzen, unter dem Strich gingen die Stuttgarter aber als verdienter Sieger vom Rasen. „Wir haben heute einen unglaublichen Fighting-Spirit an den Tag gelegt“, sagte Neu-Coach Sebastian Hoeneß nach dem Schlusspfiff, „der wird unabdingbar sein für die nächsten Wochen.“
Den Sprung vom Tabellenende hat der VfB erst einmal geschafft. Drei Punkte sind es noch auf den VfL Bochum auf dem 15. Tabellenplatz – im Falle einer Stuttgarter Niederlage wäre der VfL auf neun Zähler enteilt gewesen, was einer Vorentscheidung im Abstiegskampf gleichgekommen wäre. Stattdessen umweht den VfB mit dem neuen Trainer nun so etwas wie eine kleine Aufbruchsstimmung.
„Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt. Ist es besser viel besser, als man glaubt“, hatte vor dem Anpfiff noch aus den Boxen im Ruhrstadion die zeitlose VfL-Hymne von Herbert Grönemeyer geschallt. Tief im Westen keimt jetzt aber vor allem die Hoffnung des VfB auf die direkte Rettung - mit Sebastian Hoeneß als neuem Hoffnungsträger.