VfB Stuttgart

Was der Porsche-Einstieg für die Transfer-Strategie des VfB Stuttgart bedeutet

Fabian Wohlgemuth
Hat nun etwas mehr Beinfreiheit und weniger Druck in Sachen Kaderplanung: VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. © Danny Galm

Trotz des Einstiegs von Porsche will der VfB Stuttgart auf dem Transfermarkt zunächst keine großen Sprünge machen. Was mögliche Abgänge betrifft, hat sich ihre Situation aber deutlich verbessert. Wir erklären, wie sich der spektakuläre Sponsoren-Deal auf die anstehende Wechselperiode und die Transferstrategie der Stuttgarter auswirkt.

Wie Porsche beim VfB Stuttgart einsteigt

Der Bundesligist hatte am Dienstag (27.06.) ein „Weltmarken-Bündnis“ vorgestellt, das ihm laut Vorstandsboss Alexander Wehrle im Gesamtvolumen gut 100 Millionen Euro einbringen kann. Demnach soll zusätzlich zu Mercedes-Benz nun auch noch dessen konkurrierender Automobilhersteller Porsche als Investor bei den Schwaben einsteigen und zudem mehrere Sponsoring-Pakete bei ihnen übernehmen. Das Porsche-Tochterunternehmen MHP sichert sich für mindestens die nächsten zehn Jahre die Namensrechte am Stuttgarter Stadion, Mercedes bleibt dem Club als Investor und Sponsor aber ebenfalls erhalten.

„Es braucht keiner zu erwarten, dass wir diesen Sommer losziehen und riesige Summen in neue Spieler investieren. Es werden, wie ich am Dienstag schon gesagt habe, auch weiterhin Spieler den Club verlassen wollen, um womöglich den nächsten Schritt zu machen. Und wenn das Angebot für alle Seiten passt, wird das auch so sein“, erklärt Wehrle. Im Poker um die potenziellen Wechselkandidaten Borna Sosa oder Konstantinos Mavropanos hat sich die Position des VfB aber signifikant verbessert. Man könne nun aus einer „Position der Stärke“ heraus agieren: „Es ist weniger Druck in den Transferaktivitäten da.“  

Transfers des VfB Stuttgart: Das „Muss“ ist nicht mehr da

„Perspektivisch wollen wir auf dem Transfermarkt wieder anders agieren, aber vorrangig geht es jetzt um Stabilität“, betont Wehrle, der neben seinem CEO-Posten auch noch das Sportressort verantwortet. Es bleibe auch weiterhin Teil des Stuttgarter Geschäftsmodells der Stuttgarter, Spieler gewinnbringend weiterzuverkaufen. Das „Muss“ sei nun aber nicht mehr da. 

Konkret zu spüren bekommen wird diesen Druckabfall vor allem Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, der die anstehende Sommer-Transferperiode nun etwas entspannter angehen kann, seine Strategie aber nicht auf den Kopf stellen wird. An Arbeit dürfte es dem Kaderplaner dennoch nicht mangeln.

Ein neuer Torwart muss noch gefunden werden, den Südkoreaner Woo-yeong Jeong vom Ligarivalen SC Freiburg haben die Schwaben als Neuzugang im Blick. Der Bild-Zeitung sagte Wohlgemuth: „Wir werden jetzt nicht die Schleusen öffnen und alles in den Transfermarkt leiten.“

VfB-Boss Wehrle: Ziel bleibt, etablierter Bundesligist zu werden 

Die Fehler der Vergangenheit will man im roten Clubhaus nicht wiederholen. 2017 nach der Ausgliederung der Profisparte in eine AG und dem darauf folgenden millionenschweren Einstieg von Daimler blies die Klubführung zum Angriff auf Europa. Dazu floss ein Großteil des frischen Kapitals in neue Spieler. Das Ergebnis: 2019 folgte der Abstieg. 

Jetzt sagt Alexander Wehrle: „An unserer Zielsetzung, die nächsten Jahre wieder ein etablierter Bundesligist zu werden, ändert sich dadurch nichts.“ Und um das zu erreichen, formulierte der VfB-Boss am Dienstag vier Investitions-Bereiche: Zum einen wolle man das Eigenkapital stärken und die Themenfelder Digitalisierung und Internationalisierung voranbringen. Weiter soll in die Infrastruktur investiert und die sportliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.

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