VfB Stuttgart

Paula, Raimund, Olivier, di Benedetto: Starten jetzt die VfB-Talente durch?

Raul Paula
Feiert VfB-Talent Raul Paula bald sein Bundesliga-Debüt? © Danny Galm

Der VfB Stuttgart startet am Sonntag (14.01.) bei Borussia Mönchengladbach in das Jahr 2024. Zum Liga-Restart fehlen den Schwaben allerdings vier Profis, die beim Afrika-Cup und Asien-Cup im Einsatz sind. Schlägt nun die Stunde der VfB-Youngsters? Wie stehen die Chancen von Luca Raimund, Raul Paula oder Samuele di Benedetto, die frei gewordenen Kaderplätze zu besetzen? Wir werfen einen Blick auf die schwäbischen Nachwuchskräfte.

Talente des VfB Stuttgart hoffen auf mehr Einsatzzeiten

Mit Serhou Guirassy, Silas Katompa Mvumpa, Hiroki Ito und Woo-yeong Jeong muss der VfB Stuttgart im Januar (und womöglich auch in Teilen des Februars) auf wichtige Spieler verzichten. Während die beiden VfB-Angreifer mit Guinea und Kongo beim Afrika-Cup auf Torejagd gehen, spielen Ito und Jeong für Japan und Südkorea beim Asien-Cup. „Wir sitzen nicht zusammen und ärgern uns, dass die Spieler jetzt fehlen - daran können wir ja nichts ändern“, sagte Pascal Stenzel jüngst im großen ZVW-Interview.

Der Verteidiger sieht das Fehlen der VfB-Profis auch positiv: „Es ist auch eine Chance für andere Spieler, jetzt mehr Verantwortung zu übernehmen.“ Durch den Wegfall von Guirassy und Co. werden bei den Schwaben vier Kaderplätze frei – die vor allem durch die Youngsters eingenommen werden könnten. Welcher Nachwuchsspieler hat die größten Chancen auf mehr Spielzeit?

Luca Raimund: Schafft es der Silas-Ersatz sogar in die VfB-Startelf?

Die größten Chancen hat wohl Luca Raimund. Der Linksfuß bringt viele Eigenschaften mit, die von Experten als „spannendes Fußballer-Profil“ bezeichnet werden. Der 18-Jährige ist schnell, groß, physisch stark und mit einer guten Technik ausgestattet. Für sein Alter ist der 1,88 Meter große Blondschopf schon sehr weit, gegen Heidenheim feierte er bereits sein Bundesliga-Debüt. Als Flügelspieler dürfte Raimund als direkter Ersatz für Angreifer Silas in den Spieltags-Kader aufrücken. In den Trainingseinheiten war er bereits Stammkraft in der B-Elf.

Raul Paula: Ist er die zweite VfB-Wahl hinter Enzo Millot?

Neben Luca Raimund darf auch Raul Paula auf mehr Einsatzzeiten hoffen. Der 19-Jährige spielt eine bärenstarke Regionalliga-Saison mit der U21: 13 Treffer und fünf Torvorlagen in 21 Spielen. Der Junioren-Nationalspieler überzeugt im Eins-gegen-Eins, glänzt durch sein Spielverständnis und ist vor allem auf der Achter- und Zehner-Position zuhause. Der Youngster dürfte wohl als Jeong-Ersatz in den Spieltags-Kader rutschen. Neben Millot fehlt es dem VfB Stuttgart an klassischen Spielmachern im Kader. Im Vergleich zu Lilian Egloff oder Laurin Ulrich dürfte Raul Paula aktuell die Nase vorn haben, da beide in der jüngeren Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen hatten (und haben). 

Jovan Milosevic: Nachwuchs-Stürmer mit Einsatz-Garantie beim VfB?

Da Serhou Guirassy beim Afrika-Cup weilt und Thomas Kastanaras nach Ulm verliehen wurde, ist Jovan Milosevic aktuell Stürmer Nummer zwei. Der junge Serbe startet im Training als vorderste Spitze in der B-Elf und spielte auch im Testspiel gegen Greuther Fürth für 60 Minuten. Gegen den Zweitligisten erzielte der 1,92 Meter große Angreifer sogar zwei Treffer. „Er hat gearbeitet und ist viel marschiert“, meinte Hoeneß nach dem Spiel. „Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.“ Milosevic lauert als zweiter Stürmer hinter Deniz Undav – und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, dass nach vier Liga-Kurzeinsätzen noch weitere hinzukommen.

Samuele di Benedetto, Christopher Olivier, Laurin Ulrich: Wie weit sind die VfB-Youngsters?

Neben Raimund, Paula und Milosevic könnten drei weitere Youngsters den Sprung in den Spieltags-Kader schaffen: Samuele di Benedetto, Laurin Ulrich und Christopher Olivier. Von den genannten Spielern dürfte aktuell vor allem di Benedetto die besten Chancen haben. Bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern stand der 18-Jährige bereits im Aufgebot der Schwaben. Hinter Genki Haraguchi dürfte der in Schwäbisch Gmünd geborene Mittelfeldspieler die Nummer vier in der Stuttgarter Zentrale sein.

Doch auch Christopher Olivier macht im Training auf sich aufmerksam. Der 17-Jährige kam im Sommer 2022 aus Voralberg nach Stuttgart und spielt ebenfalls im zentralen Mittelfeld. Vor ein paar Tagen schrieb der kicker, dass RB Salzburg an dem talentierten Österreicher interessiert sei. In Stuttgart will man Olivier daher eine Zukunft aufzeigen – womöglich mit einer Berufung in den Spieltags-Kader? Laurin Ulrich, der bereits auf einen Liga-Einsatz im Jahr 2023 verweisen kann, muss sich aufgrund seiner Verletzungs- und Krankheitshistorie wohl vorerst hintenanstellen.

Einordnung der VfB-Youngsters: Der Sprung in die Bundesliga ist groß

Die Chance, dass die VfB-Fans bald wieder ein Eigengewächs im Trikot mit dem roten Brustring spielen sehen, ist so groß wie lange nicht mehr. Luca Raimund und Jovan Milosevic dürften als Einwechselspieler regelmäßig zum Zuge kommen, auch Raul Paula dürfte sein Bundesliga-Debüt feiern. Im zentralen Mittelfeld ist an Stiller und Karazor kein Vorbeikommen. Jedoch könnte eine unerwartete Verletzung im zentralen Mittelfeld die Karten für di Benedetto, Olivier und Ulrich neu mischen.

Für alle Youngsters gilt aber: Der Sprung in die Bundesliga ist groß. Gute Leistungen in den U-Mannschaften sind keine Garantie für eine Profi-Karriere. Als mahnendes Beispiel dient Lilian Egloff, der den großen Schritt vom Top-Talent zum gestandenen VfB-Profi wohl nicht mehr schaffen wird. Daher drückt Sebastian Hoeneß auch auf die Bremse. Auf die Frage am Rande des Fürth-Testspiels, welcher Nachwuchsspieler den Sprung in die Bundesliga schaffen könnte, antwortete der Trainer: „Das geht mir grundsätzlich zu schnell. Ich habe gute Auftritte gesehen, werde aber nicht sagen, welche. Sonst wird das gleich wieder groß gemacht.“

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