VfB Stuttgart

Was beim VfB gegen Bayern schief lief und gegen Augsburg wieder passen soll

Fußball FC Bayern München vs. VfB Stuttgart
Richten den Blick nach dem 0:3 in München wieder nach vorne: VfB-Coach Sebastian Hoeneß (li.) und Torhüter Alexander Nübel. © Pressefoto Baumann

Nach seiner ernüchternden Rückkehr nach München richtete Sebastian Hoeneß schnell den Blick nach vorn. Das 0:3 seines VfB Stuttgart beim FC Bayern wurmte den Trainer, der einst die zweite Mannschaft der Bayern in der 3. Liga zur Meisterschaft geführt hatte. Jetzt komme es darauf an, welche Reaktion der VfB zeige, sagte Hoeneß: «Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Das Spiel am Mittwoch ist wichtig, um gut aus diesem Jahr herauszukommen.»

VfB will furiose erste Saisonhälfte mit Erfolg abrunden

Am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) empfängt der VfB im letzten Spiel vor der Winterpause den FC Augsburg. Es ist die Chance, die trotz des Flops in München furiose erste Saisonhälfte mit einem Erfolg abzurunden. Mit einem Sieg würden die Schwaben den Champions-League-Rang festigen und Borussia Dortmund weiter auf Distanz halten. 

Gegen den BVB hatten die Schwaben in der Liga und im DFB-Pokal in den vergangenen Wochen eindrucksvoll gewonnen und beim 1:1 gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen eine dominante erste Hälfte gezeigt. Beim deutschen Rekordmeister mit Doppeltorschütze Harry Kane waren die Stuttgarter am Sonntag deutlich unterlegen und hatten noch Glück, dass das Ergebnis nicht eindeutiger ausfiel

Dabei waren die Vorzeichen für den Südklassiker der Fußball-Bundesliga aus Sicht der Schwaben gut wie lange nicht gewesen. Beeindruckende Wochen hatten rund um die Stuttgarter Euphorie entfacht. Nun wurden sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach dem 1:5 Ende August in Leipzig war es die zweite deutliche Auswärtspleite bei einem Topteam. Zu Saisonbeginn folgte auf die Schlappe bei RB ein 5:0 gegen den SC Freiburg

VfB-Coach Hoeneß: «Wir konnten unseren Teil nicht beitragen, dass es ein Spitzenspiel wird»

Am Sonntagabend (17.12.) fiel das Fazit von Hoeneß eindeutig aus. «Ich kann es kurz machen», sagte der 41-Jährige: «Wir konnten unseren Teil nicht beitragen, dass es ein Spitzenspiel wird.» In der Allianz Arena war nur ein Team spitze - das der Münchner, die «wahrscheinlich unsere beste Saisonleistung» zeigten, wie Kane beim Streamingdienst DAZN erklärte.

Der vom FC Bayern ausgeliehene VfB-Torhüter Alexander Nübel haderte dagegen im ARD-Interview: «Es war eine der schwächeren Partien von uns. So wie wir gespielt haben, tut es sehr, sehr weh.»

Was lief also schief im zuletzt so starken Stuttgarter Spiel? Knackpunkt des chancenlosen Auftritts war für Hoeneß das selbst verschuldete erste Gegentor durch Kane nach nur 85 Sekunden. «Das Spiel fängt denkbar ungünstig an. Und der Start war maßgebend für den weiteren Verlauf», sagte der VfB-Coach. 

In der Offensive fehlte es an Tempo und Ideen, die Doppelspitze Serhou Guirassy und Deniz Undav war anders als in den vergangenen Wochen abgemeldet. Es habe ein bisschen die Überzeugung gefehlt, bemängelte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Das soll nun gegen Augsburg wieder passen. Hoeneß kritisierte zudem: «Wir waren nicht gut im Gegenpressing, wir waren pomadig im Spiel mit Ball. Es war ein gebrauchter Abend. Wir sind enttäuscht über unsere Leistung.» 

Das sagt VfB-Keeper Alexander Nübel zu seiner Zukunft

Auch Nübel hatte sich mehr erhofft. Beim ersten Gegentor sah er schlecht aus, hielt seine Mannschaft danach aber mit einigen Paraden lange im Spiel. Der 27-Jährige, den die Münchner im Sommer 2020 vom FC Schalke holten und ihn als Nachfolger von Manuel Neuer aufbauen wollten, ist bis zum Saisonende an den VfB ausgeliehen

Bei der Frage nach seiner Zukunft hielt er sich zurück. «Es gibt viele Möglichkeiten, ich habe mich noch nicht entschieden und ich werde mich auch nicht entscheiden in den nächsten Wochen und Monaten», sagte Nübel. «Ich habe danach noch ein Jahr Vertrag in München. Aber was im Sommer passiert, das weiß ich jetzt noch gar nicht.»